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Bittersüßer Nachtschatten - Solanum dulcamara Riyltar


Bittersüßer Nachtschatten - Solanum dulcamara Riyltar

Beitragvon Atevora » Sonntag 24. November 2013, 12:52

Name:
Der Bittersüß, oder Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara Riyltar) hat viele verschiedene Namen. Einige davon sind: Alpenranke, Alpranke, Wasserranke, Wolfsbeere, Mausholz, Natternhol, oder Stinkdämon.

Art:
Mehrjähriger kletternder Halbstrauch, Nachtschattengewächs


Aussehen:
Beim Bittersüßen Nachtschatten handelt es sich um einen zumeist kletternden, selten niederliegenden Halbstrauch. Im Schnitt erreicht er eine Höhe von 30 cm bis 2 Metern, und kann sich bis zu 8 Meter weit ausbreiten. Die unteren Teile der Pflanze verholzen, die Borke besitzt dabei eine gräulichgelbe Farbe. Die oberen Teile bleiben grün und krautig, aber erfrieren meist im Winter. Der Kletterstrauch ist schwach links oder rechtswindend und wächst im Gebüsch auch als Spreizklimmer, wobei ihm die rückwärts gerichteten Zweige und die einseitigen Blattabschnitte zum Einhaken im Gebüsch dienen. Seine Blätter sind sehr variabel und können sogar an einem Stamm unterschiedlichste Formen und Größen annehmen. Sie können einfach oder bis zu dreifach fiederspaltig sein, zumeist sind sie eiförmig bis lanzettlich und ganzrandig. Die Blattbasis ist oft herzförmig, manchmal gerade. Die Oberseite der Blätter ist mäßig bis unbehaart, die Unterseite ist stärker behaart.

Blüten:
Die Pflanze bildet fünfzählige zwittrige Pollen- oder Glockenblüten die in rispigen Wickeln stehen und einen unangenehmen Geruch besitzen. Die Blüten sind lang, vielfach verzweigt, unbehaart bis mäßig behaart und beinhalten bis zu 40 Blüten, von denen immer nur wenige gleichzeitig geöffnet sind. Die Knospen sind gewunden, die Krone steht schon lange vor der Blütezeit über die Kelchröhre hinaus. Die Kelchblätter sind 1,5 bis 2 mm breit und 2 bis 3 mm lang. Die Kronblätter sind dunkel-violett und 5 bis 8 mm lang. Die Pflanze besitzt 5 auffällige gelbe Staubblätter, sie sind etwa 2,5 bis 4 mm lang und haben verwachsene, 2 bis 3,5 mm lange Staubbeutel (Antheren). Die Staubblätter werden durch den 5,5 mm langen Griffel überragt.
Der Blütengrund ist napfförmig, glänzend und trägt am Kronblattgrund weißgesäumte Höcker, die Nektarien vortäuschen. Ihre weiße Farbe leuchtet förmlich aus dem umliegend dunklem Purpur heraus. Der Bittersüße Nachtschatten blüht von Juni bis August.

Früchte:
Der Bittersüß besitzt längliche, etwas gebogene knallrote Beeren. Die Beeren sind giftig, und reich an Zucker und enthalten etwa 30 Samen. Sie besitzen einen anfangs bitteren, später süß anhaltenden Geschmack. Die Samen reifen zwischen August und Oktober und keimen erst nachdem sie den Verdauungstrakt eines Lebewesens passiert haben.


Verwendung:
Medizinisch wird die Pflanze (innerlich und äußerlich) zur unterstützenden Therapie bei chronischen Hautleiden eingesetzt, wie beispielsweise bei Ekzemen, oder Neurodermitis. In der alten Welt wurden auch Krampfzustände und Epilepsie mit den Wirkstoffen des Bittersüß behandelt.
Die Rinde der Wurzel in Wein eingelegt, wird seit der Antike des ersten Zeitalters als Schlafmittel getrunken.
Wie seinerzeit in Mexiko, wo die Pflanze Dttlcantara oder Jazrriincillo genannt wurde, oder wie es schon bei den Germanen üblich war, wird die Pflanze als Beruhigungs- und Betäubungsmittel, bzw Narkotikum genutzt.
Zudem wurde sie von den Germanen nicht grundlos zusammen mit Solanunt nigrum verwendet um eine Krankheit Namens »Nachtschaden« zu bekämpfen. »Nachtschaden« sind unruhezustände und Apträume die Nachts im Schlaf von Dämonen, wie Nachtmaren oder Alblingen ausgelöst werden. Aufgrund dieser Verwendungsart trug die Pflanze bereits auf der Erde je nach Region auch die Namen Alfen- oder Alben oder Apenkraut (Wobei sich das Wort „Alpen“ wie gerne fälschlicher Weise angenommen, nicht auf die Gebiergskette, die Alpen, bezieht).
Man legt die Pflanze wie alters her inzwischen wieder den Kindern gegen Verzauberungen, schwarze Magie und Manipulation in die Wiege.

Die getrockneten Stengel werden für Rachezauber verwendet und für alle Verwandlungszauber, besonders aber die Lycantropiezauber werden die Beeren als magische Unterstützung genützt.
Im Mittelalter wurden die Beeren als Amulett, oder Talisman gegen üble Nachrede auf ein Band gezogen, um den Hals getragen. Auch heutzutage wird dies zunehmend populär, eine Wirkung ist hier allerdings äußerst zweifelhaft und bisher nicht nachgewiesen.


Wirkung:
Die Inhaltsstoffe der Pflanze haben Narkotisierende, immunsuppressive, cortisonähnliche, entzündungshemmende und juckreizmindernde Wirkungen. Die Pflanze bekämpft dämonischen Einfluss und dämonische, oder schwarzmagische Manipulation, sowie deren Präsenz.
Es heißt in alten Mythen und Legenden, dass einst ein mächtiger Dämon in die Ursprungspflanze des Bittersüß gebannt wurde, die später zum zauberkräftigen Bittersüßen Nachtschatten wurde. Seither soll in der Pflanze die Kraft und die Magie des Dämons liegen, wodurch sie nicht nur ihre Giftigkeit, sondern auch ihre zauberkräftige und dämonenabwehrende Wirkung erhielt, denn der verbliebene Funke, der noch in der Pflanzengattung fortbesteht, duldet keine anderen Dämonen, oder dämonische Einwirkungen und wehrt sich dagegen. Aufgrund des Entstehungsursprunges der Pflanze scheint der Mensch trotz der vielen positiven Verwendungsmöglichkeiten im allgemeinen eine Abneigung vor dieser Pflanze zu haben, schließlich gab er ihr schmeichelnde Namen sie Saurebe, Stinkdämon, Hundsbeere, Stickwurz usw. und *"der Bittersüß galt zeitweise auch als Sinnbild eines Heimtückischen". (PERGER 1864: 182*)

Bei Vergifungen treten Kratzen im Mund und Rachen, Erbrechen, Darmbeschwerden, Hautausschläge und Pupillenerweiterung auf. Eine starke Vergiftung und kann bis zu Lähmungserscheinungen und im schlimmsten Fall zu Tod durch Atemlähmung führen.


Verbreitungsgebiet:

Der Bittersüß wächst in gemäßigtem Klima, meist in humusreichen, bewaldeten Gegenden in der Nähe von Wasser an offenen Standorten mit ausreichend Licht. Die Pflanze wächst selten in die Kronenschicht der Bäume hinein und ist oftmals in Dickichten und zwischen anderer niedriger Vegetation zu finden. Die Pflanze kann noch in Höhenlagen bis 2000 Metern wachsen.


Essbar:
Bedingt. Alle Teile der Pflanze sind Giftig. In den unreifen grünen Beeren ist die Giftkonzentration am höchsten. In den vollreifen Früchten ist die Giftkonzentration sehr gering, bis fast nicht mehr vorhanden. Dennoch sollten die Beeren nur mäßig genossen werden, ganz besonders von Kindern. Für sie können 30 Beeren bereits tödlich sein, wenn allerdings nur 1-5 Beeren von ihnen genascht werden, besteht keine gesundheitliche Gefahr.
Es gibt einige Vogelarten, und Kleinsäuger, die gegen das Gift vollkommen unempfindlich zu sein scheinen.




Zusatzhiweis:
Bittersüßer Nachtschatten existiert tatsächlich. Tatsachen aus diversen Büchern, wurden von mir an die Exile RPG-Welt angepasst. Der Text ist von mir mit meinen eigenen Worten formuliert worden, Zitate wurden als diese erkenntlich gemacht. Die Pflanze wurde beschrieben um klarzustellen, dass die geschichtliche Verwendung und ihre magischen Fähigkeiten hier in dieser RPG Welt, und auch auf der Erde dieser RPG-Welt tatsächlich gültig sind und waren.
Wer gerne wissen möchte, woher ich die Informationen zur geschichtlichen Verwendung und die Ideen zur Legende der Pflanze habe, kann mich gerne per PM anschreiben, dann gebe ich gerne die entsprechenden Bücher bekannt. =)
Atevora
Mischblut
 
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