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Meine Schwarzbruch-Expedition -- Dokument eines Scheiterns


Meine Schwarzbruch-Expedition -- Dokument eines Scheiterns

Beitragvon Nicolas » Montag 24. Oktober 2016, 14:39

Meine Schwarzbruch-Expedition – Dokument eines Scheiterns


-- Nicolas von Arnstein


Das Wissen, welches dieser kurzen Niederschrift entnommen werden könnte, rechtfertigt meines Erachtens gar nicht ihr Auftragen auf Pergament. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dennoch dazu entschlossen. Denn sie möge all jenen eifrigen Forscherseelen eine Lehre sein, wie man eine Expedition nicht plant.

Punkt 1: Man beachte die klimatischen Verhältnisse. Eine Forschungsreise im Winter ist ohnedies ein Unterfangen, welches reichlicher Überlegung bedarf. Der Winter des Jahres 38 zeichnete sich allerdings durch besondere Strenge aus. Reichlicher Niederschlag, eisige Temperaturen und extreme Winde machten im Schwarzbruch ein Voranschreiten schier unmöglich.

Punkt 2: Man beachte die Expeditionsteilnehmer: Im Nachhinein betrachtet scheine ich reichlich vermessen gehandelt zu haben. Von der Teilnahme des richtigen Personals hängt ein Gutteil des Erfolges einer Expedition ab. Wer vom wahren Forschergeist beseelt und Wissensdurst gepeinigt, der vermag alle noch so widrigen Umstände zu meistern. Es empfiehlt sich jedoch weiter ein körperlicher Metabolismus, der solch Umstände nichtig erscheinen lässt. Nicht die Wetterverhältnisse waren mir eine Last, sondern die anderen Teilnehmer.

Durch dergleichen Probleme geplagt, musste die Expedition zwangsläufig zum vorzeitigen Abbruch führen. Wer alleine reist oder mit wahren Kollegen, der muss nicht Rücksicht nehmen auf banale Bedürfnisse. Wenngleich diese sich in einem Punkt als Glücksfall erwiesen hatten. Wir suchten Schutz vor dem Wetter in einer Höhle und gedachten dort unser Nachtlager aufzuschlagen. Wie es sich herausstellte, waren wir in der Höhle nicht alleine.

Fintlinge bewohnen diesen Teil des Schwarzbruchs in großer Zahl. Die Höhle entpuppte sich als Zugang zu einem weit verzweigten unterirdischen Netzwerk aus Gängen und Gewölben, die den Fintlingen als Heimstatt dienen. Über die Entstehung dieses Höhlensystems vermag ich nur zu spekulieren. Rein optisch gesehen erscheinen natürliche Vorgänge die Ursache hierfür zu sein. Inwieweit die Fintlinge ihre Hände im Spiel haben, das entzieht sich meiner Kenntnis. Während unseres Abstiegs bemerkte ich nichts, was auf eine Kultur oder einen dafür benötigten Intelligenzgrad schließen ließ.

Im Großen und Ganzen benahmen sich diese Wesen so, wie wir es bereits aus Aufzeichnungen kennen. Überraschend war jedoch ihre große Anzahl. Mitunter wurden wir gar Zeuge feindseligen Verhaltens untereinander. Betraten wir ein neues Gewölbe, so nahmen uns gefolgte Fintlinge Abstand davon. Mitunter wurden sie auch von dort ansässigen Fintlingen vertrieben. Der Verdacht liegt nahe, dass diese Wesen ein Sozialgefüge kennen, wie man es etwa mit Schimpansen vergleichen kann. Sie schließen sich in Gruppen zusammen, helfen sich untereinander, verteidigen gemeinsam ihr Territorium gegen andere Gruppen.

Einen Tag lang irrten wir in diesem unterirdischen Labyrinth umher und trafen oftmals auf größere Mengen des seltsamen Acror-Gesteins. Je tiefer wir hinabstiegen, desto feindseliger reagierten auch die Fintlinge auf unsere Anwesenheit. Hie und da entdeckten wir abstruse Wandmalereien und Hinweise auf einstige Bebauungen. Weiterführende Untersuchungen blieben uns jedoch verwehrt. Es erschien meinem Gefolge ratsamer, das Höhlensystem schnellstmöglich zu verlassen. Nur widerwillig schloss ich mich ihnen an. Zu gerne hätte ich dem Schwarzbruch seine Geheimnisse entlockt. Welch Wunder er wohl für uns bereithalten mag?

Zum Abschluss noch ein Wort der Warnung: Die Wasser des Schwarzbruchs sind nur mit Vorsicht zu genießen. Jene Quellen des Höhlensystems scheinen auf sonderbare Art und Weise vergiftet zu sein. Durch Wechselwirkungen mit dem Acror vermögen sie wohl einem das Gedächtnis zu rauben.
Nicolas
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