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[Beispielhafte Bewerbung - Erstcharakter] Nathanael

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[Beispielhafte Bewerbung - Erstcharakter] Nathanael

Beitragvon Nathanael » Montag 30. Mai 2016, 11:15

Vollständiger Name:
Nathanael

Rasse:
Gestaltwandler

Unterart:
Schneeeule

Geschlecht:
männlich

Alter und ggf Geburtsdatum:
27 Jahre jung, geschlüpft am 23. Juni

Herkunft:
Exile

Gesinnung:
chaotisch gut

Fraktionszugehörigkeit:
Armadale

Beruf oder Tätigkeit:
gelernter Schreiner
Grenz- und Turmwächter
überbringt auch Nachrichten

Familienangehörige:

Vier Geschwister
beide Elternteile in Armadale

Aussehen:

Grösse:

In Menschengestalt misst Nathanael 1,81m.
In seiner Tiergestalt erlangt er eine Flügelspannweite von 160 Centimetern und eine Körperlänge von etwa 60 Centimetern, womit er für eine Schneeeule eine imposante Grösse erreicht.

Statur:
Nathanaels Körper ist durchaus muskulös, da er vor allem seine Arme gerne nutzt, um Holz zu bearbeiten, auch wenn er den Schreinerberuf nicht mehr vorrangig ausübt.
Da er jedoch auch in Menschengestalt die Höhe liebt, ist Klettern für ihn eine beliebte Herausforderung, was man seinem geschmeidigen Körper gut ansehen kann. Seine Schultern sind breit, ansonsten ist er jedoch von schlanker, eher athletischer Statur.

Haut :
Die Haut von Nathanael wird schnell braun an der Sonne. Kleinere Narben lassen auf Arbeitsunfälle, aber auch Raufereien mit einer gewissen Wölfin schliessen.
Seine Hände sind rau, sowohl von der Arbeit mit dem Holz als auch von seinen Klettereinsätzen, was ihrem Geschick jedoch keinen Abbruch tut..
Das Gefieder der Schneeeulengestalt ist noch nicht völlig dem Jugendalter entwachsen. Dunkelbraune Bänder und Querlinien durchziehen das weisse Gefieder. Mit zunehmendem Alter werden sie weniger und verleihen der Eulenart ihren Namen.

Haare:
Nathanaels Haare sind nussbraun. Er trägt sie meist kurz und schneidet sie nach Belieben mit seinem Schnitzermesser nach, wenn ihm danach ist. Sie wirken oft zerzaust und wild.

Auffällig ist, dass in seiner Fluggestalt seine Klauen mit weissen Federn besetzt sind, als Schutz gegen die Kälte, und so sind auch seine Füsse mit vielen feinen Härchen bedeckt.
Der Schwanz wirkt eher kurz, die Flügel hingegen erscheinen im Flug lang und spitz.

Augenfarben:
Nathanaels Augen sind in einem Braunton gehalten. In Eulengestalt leuchten sie goldgelb.

Kleidung:

Der junge Mann schätzt bequeme Kleidung, welche er sowohl zur Arbeit tragen kann, und auch beim Klettern nicht hinderlich ist. Seine Gewandung ist meist in unauffälligen Farbtönen gehalten. Bei der Verwandlung zerreißen zwar seine Kleider nicht, müssen aber weit genug sein, so dass die Schneeeule nicht darin hängen bleibt. Oftmals streift er sie vor der Verwandlung ab.
Im Winter fühlt sich Nathanael erst richtig wohl. Er trägt oft nicht mehr Kleidung als an einem kühlen Sommertag.

Besondere äusserliche Merkmale:
Raue Haut an den Händen, wird schnell braun an der Sonne, oft zerzaustes kurzes Haar. Seine Füsse sind mit auffällig vielen feinen Härchen bedeckt.

Ausrüstung:
Sein Schnitzmesser, das er immer bei sich trägt. Ansonsten lebt Nathanael in einer kleinen Hütte am Rand des Dorfes, das er bezogen und aufgepeppt hatte, nachdem er sich doch noch von seinen Eltern abnabeln wollte. Dank seinem Beruf konnte er sowohl sein Haus als auch die Möblierung größtenteils selbständig zimmern. Die Ausstattung ist schlicht gehalten, es duftet jedoch meist nach frischem Holz. Mäuse sind in seinem Haushalt keine anzutreffen.

Wertgegenstände:
Ausser seinem kurzen Schnitzmesser trägt Nathanael keine Waffen bei sich. An einem Lederband um den Hals trägt er jedoch einen ungeschliffenen, kleinen Stein mit sich. Dieser erinnert ihn an seine Kindheit. In seinem Haus sind ausserdem in allen Ecken und Nischen kleine Holzfiguren zu entdecken, die er sich als Erinnerungen oder aus Freude an der Arbeit geschnitzt hat.

Charakter

Charaktereigenschaften- und Merkmale:
Nathanael wirkt Fremden gegenüber oft wie ein Taugenichts. Dem ist jedoch nicht so. Der junge Mann sehr einfühlsam und offen.
Er handelt besonnen, doch wird er in Verlegenheit gebracht oder verunsichert, kann sich sein sicheres Auftreten schnell ändern. Nathanael kann in solchen Momenten beinahe schon als chaotisch oder unbeholfen beschrieben werden. Vor Allem der Wildfang Kenna löst diese Gefühlsregungen oft ohne grosses Zutun bei ihm aus.
Die Beziehung zu seiner Sandkastenfreundin ist für Nathanael schwer zu beschreiben. Er liebt Kenna und bewundert sie einerseits, andererseits fühlt er sich einstweilen als der schwächere Part, was manchmal ungewollte Reaktionen auszulösen vermag. Er sieht die guten Eigenschaften ihres Seelentiers, wobei er seine eigenen Stärken meist wenig wahrnimmt.

Trotzdem liebt Nathanael die Freiheit seiner Eulengestalt. Er geniesst die Rundflüge, auf welchen er die Gegend rund um das Dorf beobachtet, um vor möglichen Gefahren zu warnen und Auffälligkeiten zu melden. Dabei macht es für ihn keinen grossen Unterschied, zu welcher Tages- oder Nachtzeit er fliegt, wobei er die Dämmerung bevorzugt.
Der junge Mann hält sich gerne in der Natur auf. Grosse Menschenansammlungen lassen ihn nervös werden und er meidet sie deswegen. Wie seine tierischen Verwandten ist er eher ein Einzelgänger, doch er hat gelernt, unter anderen Wesen und Menschen zu leben.
Frauen gegenüber ist er eher zurückhaltend. Obwohl er bereits Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht gemacht hat, ist er eher auf intensive und langfristige Beziehungen aus, als für eine kurze Liaison zu begeistern. Auch sonst hält Nathanael viel von Freundschaft, Vertrauen und Loyalität.

Eine besondere Beziehung unterhält Nathanael zu Kenna. Während der junge Mann beinahe seine gesamte Kindheit in Armadale verbracht hatte, war Kenna erst später aus Elysias hinzugezogen. Anfangs beäugte die junge Schneeeule das Energiebündel voller Misstrauen und oft genug musste er zur Seite springen oder flattern, wenn sie wie ein Pfeil an ihm vorbeirauschte.
Gleichzeitig faszinierte ihn das Mädchen. Ihre lebendige Art zog ihn an und er begann, ihre Nähe aufzusuchen.
Inzwischen sind die Spielereien zu einer tiefen Freundschaft herangewachsen und auch wenn Nathanael sich dessen noch nicht wirklich bewusst ist, ist er doch ziemlich vernarrt in den Wildfang.

Stärken:
als Schneeulenwandler ist er Tag- und Nachtaktiv
lautloses Fliegen, und kaum wahrnehmbare Bewegungen
scharfes Sehen in beiden Gestalten.
klettert ausdauernd und intensiv.
kann gut mit Kälte umgehen.
kann mit Holz umgehen (schnitzen, schreinern, zimmern). Hat geschickte Hände.
loyal gegenüber seinen Freunden.
ist eigenständig.
offen gegenüber neuen Bekanntschaften. Geht ohne Vorurteile auf andere zu.

Schwächen:
bei Verunsicherung wirkt Nathanael schnell chaotisch oder gar unbeholfen.
Hitze macht ihm zu schaffen.
nicht sehr kampferprobt, ergreift lieber im richtigen Moment die Flucht.
Menschenansammlungen lassen ihn nervös werden.
wirkt teilweise wie ein Taugenichts oder naiv.
seine Platzangst.

Vorlieben:
Klettern, Fliegen und Jagen.
Mäuse hat er zum Fressen gern.
Figuren schnitzen.
sich in der Natur aufhalten.
Schnee und Kälte.
Freundschaften, Kinder
liebt die frühen Morgenstunden
seine Freundschaft zu Kenna und sie einstweilen zu necken.
mit Kenna um die Wette zu laufen (wobei die Wölfin zu 98% Prozent gewinnt)

Abneigungen:
Allzu warme Sommertage. Dann liegt der Eulerich meist nur faul rum.
Verwinkelte Orte, Höhlen, enge Räume und Gassen.
Streitereien, vor Allem mit Kenna.
Angebereien
zu viel Grünzeug
Bücher lesen
den Leopardenwandler Pajon geniesst die Schneeeule lieber mit Vorsicht.

Fähigkeiten:
Nathanael verwandelt sich nach Belieben in eine ausgewachsene Schneeeule. Er besitzt die Fähigkeit, sowohl tagsüber als auch nachts zu sehen. Da diese Art oft im Schnee jagt, besitzt sie ausserdem ein aussergewöhnlich sensibles Gehör. Als Eule kann er sein Haupt bis zu 270° drehen, ohne sich von der Stelle zu rühren. Bei der Jagd fliegt er meist kurze Distanzen im Gleitflug in sehr geringer Höhe, um die Beute aus dem Flug zu ergreifen.

Auch in seiner humanoiden Gestalt liebt Nathanael die Höhe und klettert gerne Felswände oder Bäume hoch. Seine Weitsicht und das Gehör sind für einen Menschen sehr ausgeprägt und auch nachts vermag er besser zu sehen als gewöhnliche Menschen.

Nathanael hat in frühen Jahren das Arbeiten mit Holz erlernt. Er kann Möbel schreinern, Häuser zimmern und liebt es, kleine Figuren zu schnitzen.

Der junge Mann hat einen guten Draht zu Kindern. Mit seiner ruhigen Art gewinnt er ihr Vertrauen, mit seinem offenen Lachen und einer geschnitzten Tierfigur erringt er ihre Wertschätzung.

Auffälligkeiten:
Wenn in Nathanaels Nähe über das ungestüme Wesen seiner Freundin Kenna gemeckert wird, reagiert er aufbrausend und nimmt sie sogleich in Schutz.
In engen Strassen und Räumen wird Nathanael unruhig, beginnt zu schwitzen und kann sich schlecht konzentrieren. Sein Blick sucht verzweifelt die Weite des Himmels.

Kampfstil:

Nathanael versteht sich nicht sonderlich gut aufs Kämpfen. Lieber ergreift er die Flucht und weicht Gefahren aus, denn sein Schnitzmesser ist kaum dazu geeignet, sich einen Gegner vom Leib zu halten. Auch im Umgang mit den Fäusten ist er wenig geschickt. Er ist treffsicher und könnte bestimmt mit einem Bogen umgehen, wenn er sich denn darum bemühen würde.
Seine Nahrung beschafft Nathanael im Flug.
In seiner Eulengestalt verteidigt sich Nathanael mit unterschiedlichen Drohgebärden, wie Sträuben des Gefieders oder Aufreissen des schwarzen Schnabels. Fauchende Warnrufe und zur Angriffsstellung erhobene Flügel warnen vor der Attacke vor. Macht sich der Gegner nicht aus dem Staub, greift die Schneeeule mit Krallen und Schnabel an und auch Angriffsflüge mögen manchen Feind abzuschrecken.

Ängste:
Verlust der Freundschaft zu Kenna.
Verlust seiner Freiheit und Eigenständigkeit.
Nathanael leidet unter Platzangst.

Ziele:
Auf sich stolz sein können, seinen eigenen Weg finden.
Kenna beeindrucken und ihre Freundschaft erhalten.
Eine Familie gründen und sie ernähren können.

Meinung über die Wesen:
Nathanael ist offen gegenüber jedem Lebewesen. Erst, wenn man jemanden persönlich kennen lernt, vermag man sich ein Urteil über denjenigen zu bilden. Ist vielleicht ein wenig naiv.

Meinung über die Menschen:
Im Umgang mit Menschen etwas vorsichtiger als mit Wesen. Jedoch versucht Nathanael auch hier offen an sein Gegenüber heranzutreten.

Vergangenheit:
Das erste, woran sich Nathanael erinnern konnte, war das hungrige Rufen nach Nahrung von seinen drei Geschwistern und dann die Wärme des sonnigen Frühlingsmorgen.
Seine Liebe zu den Wäldern und der Natur kam wohl nicht von ungefähr, denn die ersten Monate wuchs er mit seiner Wandlerfamilie mitten im Grünen auf, fern von der Zivilisation. Schon damals genoss er jedoch Ausflüge über die weiten Felder und Wiesenflächen.
Die Eltern erzählten ihren Kindern viele Geschichten von der alten Welt und noch heute bekommt Nathanael eine Gänsehaut, wenn er daran denkt, wie achtlos die Menschen mit ihrem Planeten umzugehen vermochten.
Später lebte die kleine Familie in Armadale. Für Nathanael blieb das Dorf bis in die Gegenwart hinein ein Ort der Ruhe. Nathanael fühlte sich wohl in dem Dorf, wo er schnell selbständig wurde und sich frei fühlen konnte. Da er viel Geschick im Umgang mit Holz bewies, lernte ihn ein älterer Schreiner, wie man Möbelstücke und Häusern zimmern konnte, was dem jungen Mann zu Gute kam.

Während seine Geschwister ausflogen, um anderswo ein Leben aufzubauen, verharrte der junge Mann in Armadale. Obwohl auch ihn oftmals der Drang überkam, einfach loszufliegen, ohne sich umzublicken, hielt ihn eine Freundschaft an den Ort gefesselt.
Kenna tauchte in den jungen Jahren in seinem Leben auf. Die ungestüme Art faszinierte ihn und nachdem er sein erstes Misstrauen gegenüber der Wölfin über Bord geworfen hatte, entwickelte sich eine spezielle Freundschaft zwischen den beiden.
Ihre gemeinsamen Spielereien entsprachen nicht immer den üblichen kindgerechten Spielen. So war es oftmals der Fall, dass die Wölfin und der Junge über den Boden purzelten, und vor Allem Nathanael viele Kratzer und blaue Flecken davontrug.
In Eulengestalt hingegen liebte er Versteckspiele, wobei die Wölfin meist Mühe hatte, seinen scharfen Augen zu entgehen (ausser sie nutzte seine ausserordentliche Platzangst aus, um sich in einer engen Höhle zu verbergen) und manchmal machte er sich einen Spass daraus, um sie herumzuflattern oder sie mit Angriffen aus der Luft zu piesacken.

Als er älter wurde nahm die kleine Miliz den Eulenwandler gerne bei sich auf und so bekam Nathanael die wichtige Aufgabe, das umliegende Gebiet nach möglichen Gefahren auszukundschaften oder auf einem der Wachtürme auszuharren. Ihm gefiel die einsame Tätigkeit und er erledigte sie zuverlässig. Manchmal wurde er auch gebeten, Nachrichten zu übermitteln. So kam es vor, dass er zwischendurch auch von Kenna getrennt wurde, wobei sich die beiden nie ganz aus den Augen verlieren.

Musterpost:
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Floh, wie ihre Freunde sie immer nannten, da sie sogar für eine Goblinfrau sehr klein gewachsen war, bibberte vor Aufregung. Heute würde sie endlich ihre Lieblingsband hören!
Auf dem grossen Markt hatten die Leute eifrig gemunkelt, dass Ghuls’n’Goblins in der Taverne zum Schluckspecht spielen würden. Ghuls’n’Goblins! Nur schon der Name sagte doch alles aus! Eine spritzige Mischung von gut aussehenden Goblins und… nun ja, einem nicht ganz so attraktiven Ghul. Doch das mochte man ihm verzeihen, wenn man erst hörte, welch wundervolle Klangfarben er seiner Knochenflöte entlockte.

Verträumt hüpfte sie deshalb an diesem Abend in einem Kleidchen, das viele bunte Flicken aufwies und ihre stämmigen Goblinbeinchen zur Geltung brachte, den beleuchteten Weg entlang, der zu der weithin bekannten Gaststätte führte. Ihre pinkgefärbten Haare hatte sie mit getupften Bändern zu zwei vorwitzigen Schwänzen zusammengebunden. Ihre langen spitzen Lauscher waren mit bunten Ohrsteckern versehen. Ihre Mutter nannte sie zwar oft liebevoll Schlappohr, doch trotzdem mochte Floh ihre leicht hängenden Ohren gerne.
Ausnahmsweise trug sie sogar ein Paar Schuhe, was sie normalerweise nicht für nötig befand, weil sie lieber die Freiheit hatte, mit den Zehen herum zu wackeln. Nichts desto trotz hatte sie sowohl die Finger- als auch die Zehennägel passen zu ihren Haaren lackiert.

Die Nacht war bereits hereingebrochen und so herrschte ein reges Treiben vor dem Schluckspecht. Eine riesige Schlange hatte sich vor dem Eingang gebildet und alle möglichen und unmöglichen Kreaturen warteten darauf, eingelassen zu werden. Es herrschte ein reges Gedränge und bereits waren genervte Stimmen zu vernehmen.
Floh trippelte unruhig von einem Fuss auf den anderen und versuchte einen Blick auf die Tür zu erhaschen. Einmal mehr schimpfte sie über ihre Grösse – sie erreichte gerade einmal 88cm, obwohl sie immer steif und fest behauptete 90cm gross zu sein. Leider nützten ihr diese Behauptungen im Augenblick wenig, denn obwohl auch viele Goblins anwesend waren, um die Band zu sehen, war sie eindeutig die kleinste Persönlichkeit hier.
Als ein junger Alb sie beinahe über den Haufen rannte, funkelte sie ihn wütend an und schimpfte ihn einen Kamelfuss, was ihr jedoch keine weitere Beachtung einbrachte.
Kurz überlegte Floh, sich durch die vielen Beine hindurchzuzwängen, doch schnell verwarf sie diesen lebensmüden Gedanken wieder. Nicht einmal einen Blick durch eines der Fenster konnte sie erhaschen, denn zu viele andere hatten sich bereits dort versammelt und kämpften darum, einen Blick ins Innere des Hauses zu erhaschen.

Frustriert kickte das Goblinmädel nach einem Stein, welcher wie eine kleine Kanonenkugel davonspickte.„Miiiaaaauuu!“, erklang ein schmerzliches Fauchen und eine getigerte Katze huschte wie vom Blitz getroffen um die Ecke herum davon. Schuldbewusst zuckte Floh zusammen. Sie war zwar im Allgemeinen keine Tierliebhaberin, aber bei Katzen machte sie da eine Ausnahme. Der eigensinnige und unabhängige Charakter faszinierte sie, ebenso wie die berechnende Intelligenz dieser Wesen. Da sie momentan sowieso nicht näher ans Haus herankommen würde, beschloss sie, kurz nach der Katze zu sehen. Womöglich war sie verletzt. Und vielleicht gab es hinter dem Haus ja doch noch ein Fenster, wo sie in den Schankraum blicken oder wenigstens die bombastische Musik mithören konnte!

Ohne zu zögern nahm sie ihre Beinchen in die Hände und rannte der Katze hinterher.
Von dem Tier war weit und breit nichts zu erkennen, was vielleicht aber auch an der Dunkelheit liegen mochte. Hier war der Geräuschpegel nur noch gedämpft zu vernehmen. Leider auch die Trommel- und Flötenklänge, welche nun plötzlich eingesetzt hatten. Sie wurden von lauten Jubelrufen untergraben und Floh ballte wütend und verzweifelt zugleich ihre kleinen Fäuste.
„Das ist doch Mäusemist!“, schimpfte sie. Wann kam es schon einmal vor, dass sie am Abend nicht arbeiten musste und gleichzeitig noch Ghuls’n’Goblins ein Konzert gaben? NIE!
Und ausgerechnet jetzt hatte sie sich keinen Platz ergattern können.

Plötzlich hörte sie ein Rascheln und ihr Blick wanderte erschrocken in die Höhe. Doch es war nur die Katze, welche sich auf einen Brennholzstapel geflüchtet hatte, der an der Wand der Gaststätte angelehnt war. Die orangefarbenen Augen leuchteten vorwurfsvoll und Floh murmelte eine halbherzige Entschuldigung. „Jetzt sind wir aber quitt, du hast mich auch erschreckt!“, brummte sie der Katze zu. Diese drehte sich um, und zottelte mit hoch erhobenem Schweif über den Stapel hinweg davon.

Floh stutzte plötzlich. Ihr Blick war an einem Fenster hängen geblieben, welches sich nur etwa eineinhalb Meter über dem ordentlich gestapelten Holzhaufen befand. Ihr Herz jubelte vor Freude auf, als sie erkannte, dass der Schimmer einer Lampe hervorzüngelte und es einen Spalt breit offen stand, damit der Bewohner in den Genuss der kühlen und erfrischenden Nachtluft kommen konnte.
Einen Moment zögerte sie. Ihre Mutter hatte ihr oft erklärt, dass ihre Kletterkünste keine Tugend seien und sie besser wichtigere Fertigkeiten präzisieren sollte. Denn Floh hatte ihren Namen nicht nur allein wegen ihrer Grösse, sondern auch, weil sie wie ein Floh alles zu erklimmen vermochte, was ihr im Weg stand oder einfach darunter hinwegkroch.
Als jedoch die Menge im Haus erneut aufjubelte und somit den grossen Ginimo stürmisch begrüsste, war dies für das Goblinmädel Ansporn genug. Sie musste in den Schluckspecht hineingelangen- koste es, was es wolle!

In ihrem Eifer flogen die Schuhe in hohem Bogen davon und verfehlten nur um Haaresbreite die Katze, welche sich neugierig wieder näher gewagt hatte.
Dieses Mal hatte Floh jedoch keinen Gedanken für das Tier übrig, stattdessen konzentrierte sie sich auf ihre weiteres Vorgehen. Tatsächlich war es eine Leichtigkeit, den Brennholzstapel zu erklimmen. Ihre beweglichen Zehen nutzten jeden hervorstehenden Ast und ihre kräftigen Finger klammerten sich an das raue Holz, während sie so zwei Meter in die Höhe kletterte.
Oben angekommen liess sie sich bäuchlings auf die Hölzer plumpsen. Sie war etwas aus der Übung und es hatte sie einiges an Anstrengung gekostet. Mit spitzen Fingern klaubte sie einige Spiessen aus ihren Handflächen, welche sich schmerzhaft hineingebohrt hatten.
Als jedoch ihr Lieblingsbarde zu trällern begann im Takt mit den Trommeln und der Laute, schob sie ihre Müdigkeit beiseite. Wenn sie sich nicht beeilte, wäre das Konzert schon vorbei, wenn sie endlich drin war!

Etwas kritischer betrachtete sie nun die Wand vor sich. Glücklicherweise war das Haus aus grobem Sandstein gebaut und schon länger nicht mehr richtig saniert worden. Überall ertastete sie bei der Suche Einbuchtungen, wo ihre Finger und Zehen Halt finden würden. Die ersten zwei Versuche schlugen trotzdem fehl und sie landete unsanft auf ihrem üppigen Hintern. Sie beglückwünschte sich dafür, nicht der neuesten Mode der jüngeren Goblinfrauen zu folgen und Diät zu machen, denn dann wäre die Landung um einiges unangenehmer ausgefallen. Sie würde mit ein paar blauen Flecken davonkommen, doch das ist es allemal wert!
Auch ihre Haarschwänze lösten sich zunehmend und einige Haarsträhnen standen frech in alle Richtungen ab. Nur ihr Kleidchen war noch mehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Es hatte sich immer wieder im Holz verfangen, war an vielen Stellen eingerissen oder durchlöchert.

Mit einem letzten Kraftakt hievte sich Floh mit einem lauten Schnaufen auf den Fenstersims. Sie hatte sich etwas überschätzt. Ihr Atem ging heftig und sie klammerte sich am Rahmen fest, als es ihr plötzlich schwindlig wurde. „Wuuooh“, kreischte sie auf, als sie trotzdem das Gleichgewicht verlor, und kopfvoran in das Zimmer hineinpurzelte. „Auu“, stöhnte sie auf. Sie hatte sich an einem harten Gegenstand den Kopf gestossen und Sternchen tanzten vor ihren Augen. In einer Stunde sähe sie vermutlich aus wie ein Einhorn.

Offensichtlich befand sich keiner im Raum, denn niemand schien sich ab ihrer Anwesenheit zu stören. Langsam erlangte sie ihr Sehvermögen wieder zurück. Von unten Pochte der Bass der Trommel herauf und das euphorische Kreischen des Publikums war zu hören. Mindestens die Hälfte des Konzerts musste bereits um sein!
Floh rappelte sich etwas umständlich hoch und klopfte den Staub von ihrem Flickenkleid. Dann liess sie den Blick durch den Raum schweifen und erstarrte.
Das Flackern einer Öllampe, die wohl jemand in der Hektik vergessen hatte zu löschen, tauchte das Zimmer in ein warmes Licht, liess jedoch gespenstische Schatten an den Wänden tanzen.
Doch dies war es nicht, was die kleine Goblinfrau in eine Starre versetzt hatte.

Ihre Augen krallten sich in das Bild, das nur einige Meter entfernt hing. Es zeigte eine wirklich künstlerisch ausgearbeitete Zeichnung der drei Musiker – in Vollformat!
Anscheinend war sie im Zimmer eines Fans gelandet.
Im selben Moment erinnerte sie sich jedoch auch wieder, weshalb sie hier war. Mit wenigen Schritten hatte sie die Tür erreicht, stellte sich auf die Zehenspitzen, zog die Klinke nach unten, um die Tür schwungvoll aufzureissen und… - die Tür liess sich nicht öffnen!
Erst wütend, dann verzweifelt zerrte Floh an der Türfalle, stemmte sich gegen das Holz und klopfte mit den Fäusten dagegen. Doch die Tür blieb verriegelt und in dem Tumult der unten vorherrschte bestand kaum die Chance, dass jemand sie hören würde.
Niedergeschlagen liess sich Floh hinabsinken und blieb mit ausgestreckten Stummelbeinchen an die Tür gelehnt sitzen. Ihre Schultern hingen herab und ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle.
Warum musste das ausgerechnet ihr passieren? Warum konnte sie nicht einmal im Leben wenigstens einen Funken Glück haben?
Immer trat sie in irgendein Fettnäpfen und wurde von allen nur mitleidig belächelt oder mit einem Kopfschütteln bedacht. Was ja auch verständlich war, wenn man ihre jetzige Situation betrachtete.

Wütend stand sie auf, und lief wie ein Tiger im Käfig herum. Sie achtete dabei nicht auf ihre Umgebung, so sehr drehten sich ihre Gedanken im Kreis. Wie gerne wäre sie doch ein Stockwerk tiefer gewesen, hätte der Musik gelauscht, wäre im Takt mitgehüpft und hätte mit seeligen Blicken die drei Bandmitglieder angeglubscht. Sie hätte es sogar in Kauf genommen, wenn ihr dabei jemand auf die Zehen getreten wäre!
Im Flackerschein übersah sie beim Herumtigern einen herumliegenden Gegenstand, und wäre beinahe wieder auf dem Bauch gelandet. Das war für Floh das i – Tüpfelchen. Ihren ganzen Zorn legte sie in den Tritt, als sie ihren nackten Fuss voller Schwung gegen einen in der Nähe befindlichen Gegenstand donnern liess. Es gab ein lautes Knacksen, ein dumpfer Klang wie von einer Trommel tönte durch den Raum und das schmerzliche Aufquietschen von Floh war zu hören.
Das Goblinmädel unterdrückte den Tränenfluss mit grösster Mühe und zog unüberhörbar den Rotz in ihrer Nase hoch. Ihre grosse Zehe fühlte sich dreimal grösser an als sonst. Sie liess sich auf den Hintern plumpsen und zog ihren Fuss in einer unmöglichen Verrenkung hoch, um das in Mitleidenschaft gezogene Körperteil in ihren Mund zu stecken und wie ein kleines Kind am Daumen daran zu lutschen.

Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte beschloss sie, den Raum genauer unter die Lupe zu nehmen. Eigentlich war es ja ganz interessant, anderer Leute Schlafstätte zu durchwühlen, und wenn er ein Fan war, hatte er vielleicht sogar ein Erinnerungsstück an die Band bei sich.
Mit neuem Schwung humpelte Floh durch das Zimmer, zog Schubladen auf, guckte neugierig in Schränke und Truhen. Was sie entdeckte, liess sie immer erstaunter werden.

Auf dem Schreibtisch entdeckte sie ein Tintenfass, Schreibfedern und viele Blätter lagen kreuz und quer darauf verstreut herum. Was jedoch viel spannender war…, dass es nicht irgendwelche Blätter waren… sondern handbeschriebens Pergament mit Noten und dazugehörigen Liedtexten. Die kraxelige Schrift erinnerte stark an die Künstlerklaue eines Goblins, über den Floh alles zu wissen meinte. Jeder Klatschrunde, jedem Aushang war sie gefolgt, um alles über den grossen Ginimo und seine Kumpanen zu erfahren.
Nun musste sie Gewissheit erlangen. Ungestüm purzelte sie durch den Raum und suchte Anhaltspunkte für ihre Vermutung, nicht ohne dabei ein kleines Chaos zu hinterlassen. Und bald sah sie sich bestätigt. Sie fand unterschiedliche Tinkturen, welche versprachen die Stimme zu ölen, bis selbst das Quietschen einer verrosteten Tür wie Engelsmusik klingen würde. Zudem fand sie eine alte Holzflöte und weitere Zeichnungen und Kritzeleien von den Bandmitgliedern.
Auf einem Stuhl lag ein Kissen, auf dessen Bezug ein Fan in rosaroten Buchstaben „in Liebe dein grösster Fan Rosie!“ gestickt hatte.
Über den Boden war ein Stapel mit Ausschnitten von Plakaten verteilt, welche Floh versehentlich umgestossen hatte. Darauf waren die Schlagzeilen mit Neuigkeiten und Lobreden über die Künstler vermerkt, und immer wieder grinste ihr das langnasige Gesicht von dem grossen Ginimo höchstpersönlich entgegen. In einer Ecke stapelten sich Spitzhüte, wie der Barde und Pianist selbst oft auf seinem Haupte trug.

Floh war im Paradies gelandet!
Vergessen waren alle Unannehmlichkeiten. Das Schicksal meinte es endlich einmal gut mit ihr. Das war tausendmal besser, als unten mit hunderten anderen Fans um einen Platz zu streiten!
Sie führte einen Freudentanz auf und humpelte wie eine Verrückte im Zimmer herum.
Plötzlich fiel ihr auf, dass die Musik ausgesetzt hatte. Machten sie etwa eine Pause? Oder war das Konzert bereits um?!
Erst jetzt registrierte Floh, dass ihre Lage vielleicht doch ein wenig prekär war. Was würde man von ihr halten, wenn man sie im Zimmer des grossen Ginimo entdeckte?! Man würde sie als Diebin und Spannerin abstempeln… man würde sie ins Gefängnis stecken, oder weit Schlimmeres!

Sie musste von hier verschwinden… sie wollte zum Fenster stürmen, doch dann beschloss sie, nicht ohne ein Andenken zu gehen. Sie blickte sich im Raum um und erblickte eine Socke, welche lose über dem Bettpfosten hing. Sie griff beherzt danach und hielt sich die Stinkesocke an den Zinken. Für sie war der muffelige Geruch besser als ein Garten voller Rosen.
Im selben Moment hörte sie, wie der Schlüssel sich im Schloss drehte. „Oh weia!“
Als die Klinke nach unten gedrückt wurde, krabbelte Floh gerade noch unter das Bett des Goblins, ihren neuen Schatz fest umklammert. Sie meinte, dass man ihren Puls bestimmt wie die Trommeln zuvor, durch das ganze Gasthaus hören müsste.


Plotidee:
Beziehungsgestaltung zu Kenna
noch offen für weitere Themen mit ihr

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Zuletzt geändert von Nathanael am Sonntag 5. Juni 2016, 08:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Nathanael

Beitragvon Nathanael » Donnerstag 2. Juni 2016, 18:49

soo, ich geb ihn auch mal zum Drüberschaun frei...
könnte glaub noch ewig dran rumbasteln ;)
Nathanael
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Re: Nathanael

Beitragvon Cahide » Donnerstag 2. Juni 2016, 20:36

in Bearbeitung
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Re: Nathanael

Beitragvon Keelie Fioon » Sonntag 5. Juni 2016, 18:07

Willkommen in Exile, Nathanael!
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