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Die Minen von Krav


Die Minen von Krav

Beitragvon Schreiberling » Mittwoch 12. August 2015, 11:10

Aus "Die Legenden der neuen Welt", Stadtbibliothek Elysias

Einst, als Elysias noch jung war, ereignete sich etwas im östlichen Hügelland, das diesem Ort seinen Namen geben sollte. Zu dieser Zeit waren viele Minenarbeiter mehr schlecht als recht ausgebildet. Die meisten waren in der alten Welt ganz anderen Berufen nachgegangen. Nur wenige, die sich bereits mit dem Bergbau auskannten, konnten den Unwissenden nach und nach ihr Wissen nahebringen. So war es verständlich, dass die Arbeiten in den Minen anfänglich nur langsam vorangingen und von vielen Misserfolgen geplagt wurden.
Der Tag, von dem hier die Rede ist, war jedoch zunächst einer, der den Arbeitern ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Sie entdeckten deutlich mehr Erze, als in den ganzen letzten Monaten zusammen. Voller Eifer hackten sich die Männer durch das Gestein. Die Stützbalken wurden nur noch halbherzig aufgestellt, denn jede zusätzliche Arbeit war Zeitverschwendung. Das einzige, was zählte, war der Erfolg, den sie heute verbuchen konnten. Krav war einer dieser Männer. Auch er wurde von der Euphorie mitgerissen und strapazierte seine Muskeln, so sehr er nur konnte. Der Mittdreißiger war einer der wenigen, die sich etwas mehr mit der Arbet unter der Erde auskannte. Ein fröhliches Gemüt, das von seinen Kollegen stets gemocht und respektiert wurde.
Doch so fröhlich das Werk auch vonstatten ging, das Glück sollte nicht lange anhalten. Gerade, als Krav einen Wagen voller Steine herausbrachte, vernahm er ein seltsames Knarzen. Verwundert blieb er stehen und lauschte. Einer seiner Kollegen schaute zu ihm. "Was ist los?" Aschfal war Kravs Gesicht gworden, als er sich die Balken in der Nähe genauer ansah. "ALLE MANN RAAAUUUS!", schrie er und rannte zurück zu seinen schuftenden Kollegen. "RAUS! RAUS!", brüllte er ihnen entgegen. "DIE MINE STÜRZT EIN, WIR MÜSSEN HIER SOFORT VERSCHWINDEN!" Ohne nachzufragen ließen die anderen ihre Werkzeuge fallen und rannten, was das Zeug hielt. Krav war kein Mann der verrückten Scherze, das wussten sie alle. Krav selbst blieb in der kleinen Höle stehen und spornte die Rennenden an. "Was machst du den nda?", fragte er vergrezt. Einer der Männer schaufelte das eben gewonnene Erz in einen der Karren. "Ich lasse unser Glück doch nicht hier drinnen liegen!", antwortete dieser und schaufelte weiter. Das anfängliche Knarzen wurde zu einem Grollen. Entschlossen packte Krav den mann und zog ihn von dem Karren weg. "Die verdammte Mine stürzt gleich ein, du Idiot! Raus mit dir, oder willst du hier krepieren?" Scheinbar raffte nun auch der Verbliebene, dass sein Leben ernsthaft in Gefahr war, doch er woltle sich nicht bewegen. Fluchend lies Krav ihn los und ging zum Karren. "DANN PACK SCHON AN!", rief er und zusammen schoben sie den Wagen dem Ausgang entgegen. Sie waren nur noch wenige Meter vom Ausgang entfernt, als ein lautes Poltern und Grollen ihnen bekannt gab, dass die Mine bereits am Einstürzen war. Krav, der wusste, wie wenig Zeit ihnen blieb, hob seinen Kollegen auf den Karren und schob ihn mit einem lauten Brüllen, alle verbliebene Kraft aufwendend, davon. Durch den Schwung fuhr der Karren mit hoher Geschwindigkeit aus dem Tunnel. Krav jedoch wurde unter dem Stein begraben.

Um die mutige Tat ihres Kollegen und Freundes zu ehren, benannten die Minenarbeiter das östliche Hügelland nach ihm. Noch heute glauben einige fest daran, dass der Geist von Krav im Gestein verblieben ist und sie schützen wird.
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