Die Strafvollzugsanstalt befindet sich an der westlichen Stadtmauer und grenzt direkt an die Parkanlagen. Vor den hohen Gefängnismauern liegt der Richtplatz, auf dem Schwerverbrecher und Rebellen öffentlichkeitswirksam zur Strecke gebracht werden.
Die Gefangenen werden zunächst durch ein doppeltes Tor an der Ostseite geschleust und ein letztes Mal durchsucht, bevor man sie zum Verwaltungsgebäude auf der anderen Seite geleitet und in die Wartezelle des Büros steckt. Danach treten sie einzeln vor, um ihre Akte aufzunehmen zu lassen (persönliche Daten, Vergehen, gesundheitlicher Zustand) und anschließend einem der unterirdischen Trakte zugeordnet zu werden. Mit einer Klinge, die gerade scharf genug ist, um die oberen Hautschichten abzukratzen und etwas Tinte, welche man in die frische Wunde einreibt, markiert man den Insassen entsprechend seines Traktes. Jede dieser unterirdischen Anlagen hat mit Ausnahme des Badekellers den gleichen Grundriss und eine Deckenhöhe von lediglich 2,25 m. Über sehr kleine Lüftungsschächte, durch die vielleicht nur ein Eichhörnchen- oder Mauswandler klettern könnte, wird für etwas Sauerstoff gesorgt. Jede der Gittertüren zum Treppenhaus ist mit einem anderen Schlüssel zu öffnen, den die dafür verantwortliche Wache bei sich trägt, sodass im schlimmsten Fall niemals mehr als eine der Türen von einem Häftling überwunden werden kann. Ärztliche Betreuung holt man im Ernstfall von außerhalb und meist nur dann, wenn der Gefangene eines Tages wieder entlassen werden soll.
Hof
Der Hof ist nicht besonders groß und abgesehen von drei Klimmzugstangen aus Eisen und einigen hölzernen Sitzbänken gähnend leer. Er bietet die einzige Möglichkeit, sich mit Gefangen aus anderen Trakten zu unterhalten, sofern sie zur gleichen Zeit Ausgang haben oder dieser ihnen überhaupt gewährt wird.
Auf der südlichen Seite liegen, durch Gitter und Wachmänner geschützt, die Sanitäranlagen für Wachen, sowie die Küche, welche Wachen und Häftlinge bekocht. Ein unterirdischer Gang führt von Trakt eins in den Essensraum, der von der Küche aus über einen Lastenaufzug mit der dürftigen Kost für Insassen beliefert wird, während das Wachpersonal in einem Raum direkt neben der Küche speist und etwas besser bekocht wird.
Westlich grenzt der Gefängnishof direkt an die Stadtmauer.
Wachposten sind auf dem Turm über dem großen Eingangstor, auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes sowie auf der Stadtmauer positioniert, um den Hof von allen Seiten im Blick zu haben.
Trakt I – erstes Untergeschoss
Hier sitzen Diebe und Betrüger ein, die sich eher harmlose Verbrechen zu Schulden haben kommen lassen. Sie genießen noch den Luxus trockener Gefängniswände, einer recht guten Luftversorgung, sowie dem schwachen Licht von Laternen im Gang, die jeden Abend Punkt zehn Uhr von den Wärtern gelöscht und am nächsten Morgen um sechs wieder entzündet werden.
Badekeller – zweites Untergeschoss
Hier können sich die Insassen einmal wöchentlich kurz säubern. Dazu werden sie in eiserne Ketten gelegt und in die Wartezelle geführt, um anschließend wieder einzeln abgehandelt zu werden. Die Exkremente aus den Eimern, die in jeder Zelle stehen, werden hier unten in den Kanalisationsschacht entleert und mit dem dreckigen Badewasser weggespült. Der Gestank in diesem Raum lädt verständlicherweise nicht zum langen Verweilen in dieser Ebene ein.
Trakt II – drittes Untergeschoss
Auch hier gibt es noch eine Laterne im Gang, doch die Sauerstoffzufuhr ist aufgrund der Tiefe des Traktes bereits recht bescheiden. Der Luftzug trägt obendrein ein wenig von dem schmackhaften Aroma des Badeklellers nach unten. Hier sitzen gewalttätige und rücksichtslose Verbrecher ein.
Trakt III – viertes Untergeschoss
Kein Licht, nur wenig sauerstoffarme und stinkende Luft, feuchte, kalte Wände – hier sperrt man Mörder und Rebellen weg, die in der Regel nur wenige Tage auf ihre Hinrichtung warten müssen. Über eine Tür ganz am Ende des Ganges gelangt man zu Abbas' altem Verhörraum.