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José Espinosa - Der mürrische Müller

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José Espinosa - Der mürrische Müller

Beitragvon Schreiberling » Samstag 25. Juli 2015, 10:28

Persönliche Daten

Vollständiger Name:
José María Espinosa

Rasse:
Gestaltwandler

Unterart:
Jaguar
Bild


Geschlecht:
Männlich

Alter und ggf. Geburtsdatum, ggf. Geburtsort:
Er ist 33 Jahre alt und wurde an einem 30. April in Tapachula (Mexico) geboren. Aufgrund seines ernsthaften Wesens wird er jedoch gerne älter geschätzt.

Gesinnung:
Neutral wie die Schweiz, so könnte man sagen, hält er sich in den verschiedensten Belangen und mit seinen Meinungen eher zurück. Im Grunde genommen ist er jedoch ein guter Kerl.

Familienstand:
Vergeben an Ashramee

Fraktionszugehörigkeit:
Freie Dörfler

Beruf oder Tätigkeit:
Müller in Port Geneve

Familienangehörige:
- auf Exile: niemand
- zurück gelassene: sein sehr strenger Vater Tico Espinosa [63 Jahre], der in den Wäldern Mexikos lebt und das ausschließlich in tierischer Form (er hat es leider nicht nach Exile geschafft), seine restliche Verwandtschaft
- tote: seine Mutter Zelma Espinosa [wäre jetzt 55 Jahre] und seine beiden Schwestern Theresia und Alejandra [wären jetzt 27 und 24] wurden in der alten Welt in ihrer tierischen Gestalt von Jägern getötet

Aussehen

Bild


Größe:
Als Mensch: 189 Zentimeter
Als Jaguar: 185 Zentimeter Rumpflänge, 72 Zentimeter Schulterhöhe.

Statur:
Als Mensch: Seine Statur ist eher schmaler Natur, da er jedoch muskulöse Arme und Schultern hat und alles in allem recht athletisch und dynamisch wirkt, hat er nichts Schlaksiges an sich. Man sieht, dass er körperlich hart arbeitet.
Als Jaguar: Kompakt und kraftvoll. Auffallend sind hierbei auch die sehr muskulösen Beine.

Haut:
Als Mensch: Die Färbung ist typisch mexikanisch dunkel. An seiner Schulter und an seinem Oberarm hat er ein paar kleinere Narben, die von Kämpfen mit anderen Raubtieren stammen. Sie sind jedoch schon etwas älter und nicht so auffällig.

Haare:
Als Mensch: Schwarz, glatt und nicht allzu kurz. Wirken gepflegt und gesund. Bis er sie nachschneidet, wachsen sie ihm gut und gerne mal auch bis auf die Schultern. Zudem trägt er Bart und Koteletten.
Als Tier: Typische Jaguar-Fellzeichnung. Auch hier vermittelt das Erscheinungsbild Gesundheit und Vitalität.

Augenfarbe:
Als Mensch: Dunkelbraun.
Als Jaguar: Gelb.

Kleidung:
Er trägt fast ausschließlich weiße Kleidung aus Leinen. Sie ist sehr einfach gehalten und überhaupt nicht schmuck. Er trägt keine Schuhe.

Besondere äußerliche Merkmale:
- Seine Nationalität.
- Wenn seine Haare als Mensch wieder länger geworden sind, sieht er irgendwie wie die mexikanische Sorte von Jesus aus.
- Wenn er als Mensch nicht gerade vor Wut die Stirn in Falten legt oder beim Anblick seiner Liebsten ein Lächeln auf den Lippen trägt, macht er ein ziemlich ernstes, regelrecht mürrisches Gesicht. Das geschieht ganz unbewusst. Es kann sein Umfeld jedoch erheblich darin beeinflussen, bspw. ihn ansprechen zu wollen oder ein erstes Vertrauen zu ihm aufzubauen.


Ausrüstung:
Außer seinen Jaguar-Krallen oder seinem Gebiss nichts, wenn er unterwegs ist.

Wertgegenstände:
Gar keine. Er misst leblosen Dingen keinen emotionalen Wert bei.


Charakter

Charaktereigenschaften und -merkmale:
Stille Wasser sind tief, wie man so schön sagt, und José ist still. Besonders in Gesellschaft. Das gilt sowohl für sein Mundwerk als auch für seine Bewegungen. Das geht so weit, dass es schon gar keine Überraschung mehr ist, wenn man seine Anwesenheit erst im zweiten Moment bemerkt. Doch seine Zurückhaltung und ruhige Art sollten nicht leichtsinnig mit Schüchternheit oder genereller Unsicherheit gleichgesetzt werden, denn verfügt der Gestaltwandler durchaus über eine ausreichende Portion Selbstvertrauen. Da er sich jedoch ungern – in welcher Art und Weise auch immer - abhängig von zu vielen Personen macht und auch sonst nicht der geselligste ist, meidet er es dennoch einen Fremden geradeheraus anzusprechen. So wäre es nicht einmal übertrieben, ihm zu unterstellen, er würde sich für neue Gesichter in seinem Umfeld kein bisschen interessieren.

Die Kommunikation mit Fremden, aber auch Bekannten reduziert er meist auf das Nötigste. Einzig und allein seinen Freunden vermag er sich ein wenig mehr zu öffnen, das mag aber auch daran liegen, dass diese einfach auf einer Wellenlänge mit ihm liegen und ihn auch meist ohne große Worte verstehen. Als ein Mann der Taten, ist er also mehr eine körperbetonte als sprachgewandte Natur.

Seine reservierte Art gegenüber Fremden und häufig auch Bekannten lässt ihn oftmals unterkühlt und lieblos erscheinen, dabei handelt José ursprünglich nur aus Eigenschutz oder Schutz seiner Liebsten. Der Inbegriff von Familie ist für ihn hoch und heilig, sein Misstrauen gegenüber Fremden und Menschen, die dem schaden könnten, entsprechend hoch.
Man kann den Wandler außerdem als ziemlich geduldigen und wohlüberlegten Typen beschreiben, der sich für vieles auch gerne viel Zeit nimmt. Gemütlichkeit und Faulheit sind bei jemandem wie ihm nicht unbedingt weit hergeholt. Doch wenn eine Entscheidung getroffen ist und er sich etwas vorgenommen hat, erfolgt die Umsetzung seiner Entscheidungen und Pläne äußerst hartnäckig und stur.

Man kann definitiv sagen, dass der Wandler ein ziemlicher Ruhepol ist, mit der (nicht magischen) Fähigkeit, diese mal mehr und mal weniger gut auf sein Umfeld zu übertragen. Seinen Liebsten ist er außerdem ein guter Zuhörer und ehrlicher Berater.

Streitigkeiten oder vermeidbaren Kämpfen geht er am liebsten aus dem Weg. Hat man sich jedoch einmal seinen Zorn aufgehalst – und man darf an dieser Stelle sagen, dass das gar nicht mal so einfach ist – dann hat man es sich ein für allemal bei ihm verscherzt. Seine nachtragende und rachsüchtige Natur macht ihn zu einem Widersacher auf Lebenszeit. Ihm fällt es unheimlich schwer zur Ruhe zu kommen, sobald man einmal seinen Zorn geweckt und ihm geschadet hat.



Stärken:
- ist treu, zuverlässig und hält seine Versprechen.
- seine Wandler-Fähigkeiten bleiben ihm bis zu einem gewissen Grad auch als Mensch erhalten.
- hat eine sehr leidenschaftliche, körperbetonte und sinnliche Ader.
- ist seinen Liebsten ein guter Zuhörer.
- wird nur äußerst selten krank.
- regelmäßige und körperlich harte Arbeit stellt für ihn kein Problem dar – er kann sich gut in ‚Dinge‘ verbeißen (Hartnäckigkeit).
- besonders für jene, für die er eine tiefe Verbundenheit verspürt, hat er ein gutes Gespür. Man muss ihm also nicht erst explizit sagen, dass es einem dreckig geht, damit er es merkt.
- Koketterie und gewöhnliche Flirterei ziehen bei ihm absolut nicht.

Schwächen:
- ist nachtragend und rachsüchtig, kann kaum verzeihen oder vergessen. Das nagt an seinem Wesen und er kommt solange nicht zur Ruhe, bis er Genugtuung hat oder genügend Zeit verstrichen ist, bis der Zorn zumindest einigermaßen verflogen ist (und das kann dauern!).
- gegenüber Menschen absolut voreingenommen.
- relativ unromantisch.
- kann nicht so gut über Gefühle sprechen.
- verträgt keinen Alkohol.
- seine tierischen Triebe, wenn sie seine Vernunft übertrumpfen.
- kennt kein Schamgefühl in Bezug auf seine eigene Nacktheit oder die anderer.
- man kann ihn schwer zu etwas überreden. Er muss von einer Sache selbst überzeugt sein, damit er sich auf etwas einlässt. Und so etwas wie „ausprobieren, ob es einem gefällt“ ist überhaupt nicht sein Ding.
- kann nicht kochen, was für ihn jedoch auch nicht nötig ist. Putzen und Aufräumen sind ebenso wenig seine Leidenschaft. Als Hausmann wäre er aufgeschmissen.

Vorlieben:
- Genüsse jeglicher Art, für die er sich gerne viel Zeit nimmt
- in der Sonne faulenzen und Wärme allgemein
- Zeit mit Ashramee verbringen
- nackt und auf dem Bauch schlafen
- rohes Fleisch, das er als Jaguar erlegt und verspeist
- wenn er das Faulenzen satt hat, ist er gerne mit etwas Sinnvollem (Arbeit) beschäftigt
- jagen gehen
- Natürlichkeit in vielerlei Hinsicht
- die Natur und Tiere
- den Geruch von frisch gerösteten Kaffeebohnen

Abneigungen:
- Menschen und Dämonen
- Ärzte und Heiler – auch wenn es in der Not ganz hilfreich ist.
- überflüssige Gewalt und jene, die sie anwenden
- Alkohol, Süßes, stark Gewürztes
- den Winter und die damit zusammenhängende Kälte
- wenn man sich über ihn lustig macht (er versteht nicht jede Art des Humors)
- den Glauben an einen Gott
- Hausarbeit
- wenn er in Gesellschaft ist und man ihn andauernd etwas fragt.
- Koketterie
- wenn man mehrfach versucht, ihn von einer Sache zu überzeugen/überreden.


Fähigkeiten:
- er ist ein hervorragender Lauerjäger (als Tier), dafür ist er kein so schneller Sprinter wie bspw. ein Gepard. Er tötet seine Beute oder im Notfall auch seinen Feind mit seinen langen Eckzähnen, mit denen er sich durch die Schädeldecke beißt. Im Vergleich zu allen anderen auf dem Land lebenden Raubtieren besitzt er als Tier das zweitstärkste Gebiss.

Auffälligkeiten:
Er hat einen deutlichen spanischen Akzent wenn er spricht.

Kampfstil:
Er kämpft eigentlich nur in tierischer Gestalt, wie es für seine Rasse gewöhnlich ist. Als Mensch ist er in der Hinsicht unerfahren.

Ängste:
- Er hat Angst davor Ashramee zu verlieren und erneut in einer von Menschen beherrschten und unterdrückten Gesellschaft zu leben.
- Spritzen und Krankenhäuser sind ihm mehr als zuwider.
- Angst vor einem langsamen und schmerzhaften Tod.

Ziele:
Auf seine eigene Art und Weise etwas dazu beitragen, dass die Menschen und bösen Dämonen von Exile vertrieben werden. Ashramee heiraten und eine Familie mit ihr gründen.

Meinung über die Wesen:
Mit seinen direkten Artgenossen versteht er sich im Grunde genommen am besten. Aber auch naturverbundene Elfen üben eine positive Anziehung auf ihn aus. Ansonsten ist seine Meinung über die anderen Wesen nicht pauschalisierbar. Es gibt Dämonen, die er akzeptieren kann und wiederum Dämonen, die er auf den Tod nicht ausstehen kann.

Meinung über die Menschen:
Er hasst sie und möchte nichts mit ihnen zu tun haben, sich weder von ihnen unterdrücken lassen, noch sich überhaupt etwas von ihnen anhören müssen. José ist sehr stark daran interessiert, sie von Exile loszuwerden.

Vergangenheit:

Josés Großvater Salvador Espinosa hatte eine Vision.

“Die Natur war großzügig zu mir. Sie gab mir den Körper eines Menschen, sie gab mir ein unverwechselbares Gesicht, Beine, auf denen ich gehen kann und Hände, mit denen ich arbeiten kann. Sie gab mir eine Stimme, mit der ich zu meinesgleichen sprechen kann. Eine Stimme, die nicht geschaffen wurde, um zu schweigen. Für all das, was die Natur mir – nein… UNS – gab, muss es eine höhere Bestimmung geben.“

Salvador wollte etwas in seinem einfachen Leben erreichen. Er wollte dieser Bestimmung nachgehen und anders als seine Familie leben wie ein Mensch. Für diesen Traum nahm er den Verlust seiner Familie in Kauf. Mutig und mit der Neugier eines jungen sehnsuchtsvollen Mannes stürzte er sich in eine ungewisse Zukunft.

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Etliche Jahre später nach dem Erblühen seiner Träume und Visionen, sowie nach lehrreichen Konfrontationen mit der rein-menschlichen Rasse, heiratete er nach eigenem Brauch Jaguardame Esmeralda, die ihn auf diesem ungewöhnlichen Wege begleiten wollte. Ihr gemeinsamer Anfang in der Welt der Menschen war sehr schwer, obwohl sie relativ abgeschieden auf dem Land zu leben begannen und Ruhe sowie Zeit hatten, sich an ihr neues Umfeld zu gewöhnen.

Esmeralda gebar Salvador schließlich 4 Söhne. Der jüngste von ihnen war kein anderer als Josés Vater Tico. Die Söhne wuchsen in der Zeit, in der sie sich noch nicht in einen Menschen wandeln konnten, größtenteils draußen im Wald auf, damit die kleinen Jaguare sich erst einmal in Tiergestalt richtig entwickeln konnten und die wichtigsten Fähigkeiten erlernten. Erst nach ihren ersten Wandlungen lernten sie ihre menschliche Seite im Hause der Espinosa so richtig kennen. Sie halfen ihren Eltern auf dem Feld und mischten sich später als junge Erwachsene auch immer regelmäßiger unter die Menschen in der Stadt. Salvador war glücklich als er erkannte, wie sich alles zu fügen schien und seine Kinder sich entwickelten. Doch das sollte nicht immer so bleiben, denn nicht jeder seiner Nachkömmlinge wollte seinen Traum weiterleben.

Jahre später riss die Familie schließlich auseinander. Die beiden ältesten Söhne besannen sich zurück auf ihre Herkunft und wollten nach ihren eigenen Erfahrungen mit der Menschenwelt, lieber ein einfaches Leben als Jaguare im umgebenden Wald Mexicos führen, so wie Salvadors Eltern auch. Die beiden jüngsten Söhne blieben hingegen bei Salvador und Esmeralda, bis der 3. Sohn eines Tages seinen Eltern vollkommen verträumt erklärte, dass er eine Künstlerin liebte und mit ihr die Welt bereisen wollte. Sie ließen ihn schweren Herzens gehen, doch sein Vater war stolz. So blieb nur noch Tico. Er fühlte sich zwischen den Welten hin- und hergerissen und war sehr betrübt darüber, dass seine Brüder nicht mehr bei ihm waren. Tico wollte nicht vergessen, wer und was er war – regelmäßig trieb es ihn in den Wald. Doch er verließ seine Eltern nicht und unterstützte sie weiterhin auf ihrem Feld. Im Wald hingegen lernte er Zelma kennen. Die beiden heirateten später und würden noch ihre eigene Familie im Hause der Espinosas gründen.

Wenige Tage nachdem Esmeralda entschlafen war - sie wurde aufgrund von Krankheit gerade einmal 60 Jahre alt – kam Salvadors Enkel José auf die Welt. Er liebte den Kleinen über alles und anders als Tico und seine Brüder erzog man José selbst als kleinen Jaguar bereits vermehrt ‚menschennah‘, sodass er noch viel eher als sein eigener Vater vertraut mit der Welt der Menschen wurde. Josés jüngeren Schwestern sollten dieselbe Erziehung genießen.

Löwenwandler zogen alsbald in die Nachbarschaft und freundeten sich mit den Espinosas an. Sie kamen ursprünglich aus der Innenstadt und sehnten sich nach einem ruhigeren Leben auf dem Land. Die neuen Nachbarn freundeten sich sehr bald mit den Espinosas an und brachten José und später auch seinen kleinen Schwestern das Schreiben und Lesen bei, sobald sie sich wandeln konnten. Einige Jahre lang besuchte José sogar eine Schule. Da ihm das Lernen allerdings nicht sonderlich lag und einige seiner Schulkameraden ihn immer wieder hänselten, verbrachte er die Zeit lieber auf dem Feld, wo er seinem Vater und Großvater beim Kaffeeanbau half.

Eines Tages machten Tico und sein Sohn José in Jaguargestalt einen Ausflug in den Wald, wo sie ihre Verwandten besuchen wollten. Während ihrem Aufenthalt mussten sie feststellen, dass José im Vergleich zu seinen Cousins und Cousinen weniger gut entwickelt war und das Jagen und Erlegen von Tieren nicht ganz so gut beherrschte. Sie sanktionierten ihn auf ihre Weise dafür, denn auslachen oder hänseln konnten ihn die Tiere nicht. José fühlte sich verletzt. Das gab Tico zu denken…
Doch es änderte sich nichts an dem Leben der Espinosas. Großvater Salvador erzählte immer wieder davon, wie stolz er war, zu was es seine Familie gebracht hatte, dass sie es geschafft hatten, sich in dem Menschenviertel einen Namen als Kaffeebauern gemacht zu haben und das obwohl ihre Wurzeln in den wilden Wäldern Mexikos lagen. Tico ärgerte sich zunehmend über die naiven Ansichten seines verträumten Vaters, denn während seine Kinder weder richtige Menschen, noch echte Tiere waren, tauchten erstmals ganz andere Probleme in das Leben der Familie. Denn als die Familie sich eines Tages im Rahmen eines politischen Umbruchs Tapachulas als Grundbesitzer ihres Kaffeefeldes ausweisen musste, stellte Tico mit Entsetzen fest, dass sein Vater damals beim Erwerb des Grundstücks nie irgendwelche Papiere oder Urkunden für diesen Zweck erhalten hatte…

Feige und harmoniebedürftig wie Tico war, hatte er Probleme wie diese lange Zeit verdrängt und vor seiner Familie verschwiegen, in der Hoffnung, sie würden sich noch von selbst auflösen. Schließlich lief eines Tages die bereits verlängerte Ausweisfrist ab und es kam der Tag, an dem die Familie Espinosa gewaltsam von Stadtmenschen aus ihrem Zuhause vertrieben wurde. Tico behauptete später, die Menschen hätten sie als Gestaltwandler entlarvt und sie nur deswegen aus ihrem eigenen Zuhause geworfen. Aus Angst, ihnen könnte Schlimmeres widerfahren, waren sie in den Wald geflüchtet.


Mehr denn je zeigte sich ihnen dort jedoch, welche verhängnisvollen Folgen Salvadors einstiger Traum vom Menschenleben mit sich brachte: Die Familie hatte es unheimlich schwer, sich an das Leben im Wald zu gewöhnen, selbst wenn ihre tierischen Instinkte niemals gänzlich verloren gegangen waren. Immer wieder geriet die Familie in Streits, besonders Tico hatte die Vorstellungen und Träume seines Vaters satt. Hinzukam, dass der Wald sich ‚verändert‘ hatte. Immer wieder kamen Jäger in das Gebiet, um zu wildern…

Eines Tages kam es, wie es kommen musste und die Familie geriet unter Beschuss, Zelda und ihre beiden Töchter wurden tödlich verletzt, Salvador war nirgendwo zu finden, während Tico und José noch gerade schnell genug gewesen waren, um dem furchtbaren Geschehen und den Jägern zu entkommen. Gerade als ihnen bewusst wurde, was sie verloren hatten und wie verloren sie in dieser Welt plötzlich waren, öffnete sich das magische Portal vor ihnen. Zeitgleich sprangen sie in dieses hinein – doch nur José würde in Exile ankommen. Zu jenem Zeitpunkt war er knapp 24 Jahre alt.

Nach den jüngsten Erfahrungen wollte José nichts mehr mit den Menschen zu tun haben. Und obwohl die Menschen nicht immer schlecht zu ihm gewesen waren, sah er seit dem Tod seiner Mutter und seiner Schwestern stets nur die schlechten Seiten der Zweibeiner. Er sah wie sie ihn gehänselt hatten, weil er komisch war. Sah seine Schwestern weinen, weil Kinder von der Straße sie geärgert hatten, weil sie genauso komisch waren. Sie selbst waren nie echte Menschen gewesen. Und so war es kein Wunder gewesen, dass man sie eines Tages entlarvt und für diese Andersartigkeit vertrieben hatte. José wollte ein solches Leben nicht mehr und verkroch sich lange Zeit als Jaguar in den Wäldern Exiles. Er wollte nur noch so sein wie seine Cousins und Cousinen – ein starkes und stolzes Tier, das seine Wurzeln nicht vergessen hatte und die Natur sein Heim nennen konnte. Unabhängig und sicher. Vollkommen naturverbunden.

Doch irgendwann merkte das Tier, dass ihm etwas fehlte. Seine Gedanken fanden nach langer Zeit der Abgeschiedenheit und Einsamkeit keine Ruhe. Er erinnerte sich langsam an die Tage auf den Feldern Tapachulas, daran, wie er seinem Vater und Großvater auf dem Feld geholfen und mehr getan hatte als nur sein tägliches Dasein mit Jagen, Fressen und Schlafen zu füllen. Gedanken wie diese wurden stärker als er eines Tages einen alten Müller in der Nähe eines seltsamen Gebäudes entdeckte… Der alte Mann war ein Mensch.

José beobachtete ihn einige Tage lang, konnte sehen, wie regelmäßig kleine Pferdekarren zu ihm gefahren wurden und Menschen, aber auch nichtmenschliche Wesen, große gutgefüllte Säcke auf ihre Wägen luden und damit wieder fortfuhren. Der alte Mann blieb hingegen immer wieder ganz alleine zurück. Eines Tages konnte José sich einen Ruck geben und zum ersten Mal seit so langer Zeit wandelte er sich wieder in einen Menschen und suchte Kontakt zu dem alten Müller, obwohl er sich nicht einmal sicher war, was er sich davon überhaupt erhoffte.

Entgegen seiner eigenen Vorurteile gegenüber Menschen gab er dem Müller eine Chance und widererwarten nahm dieser ihn sehr offen und fast schon herzlich auf. Nach einiger Zeit entwickelte sich jedenfalls tatsächlich ein funktionierendes Verhältnis zwischen den beiden - José verriet ihm allerdings nicht, dass er kein normaler Mensch war. Die Männer sahen sich von nun an regelmäßig, José ging dem Müller immer häufiger zur Hand, bis er irgendwann selbst sein Handwerk beherrschte. Allerdings lehnte er jede Bitte ab, dem Müller zuliebe in das Dorf zu gehen, um einige Besorgungen für ihn zu machen. Den Grund dafür nannte der Wandler ihm nicht.

José fühlte sich wohl in seiner Haut und obwohl er nicht das innigste Verhältnis zu dem Müller hatte, so fühlte er sich dennoch nicht einsam. Den Kontakt zum umliegenden Wald verlor José allerdings auch nicht, immer wieder trieb es ihn zum Jagen dorthin.

Eines Tages bat der Müller ihn für zwei Tage auf seine Mühle Acht zu geben und sich um alles zu sorgen, da er dringend ins Dorf müsste. José tat ihm den Gefallen und nahm sich die Aufgabe so zu Herzen, dass er sich nicht mehr als nötig von der Mühle entfernte. Doch als der Müller am dritten Tag immer noch nicht zurückgekehrt war, wurde der Wandler unruhig...
Am fünften Tag kehrte der Müller zurück. Er war überrascht als er bereits am so frühen Morgen eine Pferdekarre vor seiner Mühle entdeckte. Als er sein Heim betrat, überkam ihn jedoch ein Schauer: Der Boden war vollkommen blutdurchtränkt und inmitten des Vorraums seiner Mühle befanden sich die Überreste eines Menschen. Es schien als hätte ein wildes Tier sich über diesen hergemacht und sich daran satt gefressen. Jede Spur von José fehlte. Der Müller sah ihn nie wieder.
Nach diesem Erlebnis war für José so ziemlich alles klar.

Nach dem Tod des alten Müllers, erklärte der Wandler sich dazu bereit, die Mühle zu übernehmen.


Out of Character

Plotidee:
José geht gewissenhaft seiner Tätigkeit als Müller nach und hat durch die Bekanntschaft zu Ashramee eine ganz neue Art des Lebens und Alltags kennengelernt - er möchte sie sogar heiraten.

Beitritt in die Dorfmiliz, um für mehr Sicherheit für sich und Ashramee (und ihre gemeinsamen Kinder) zu sorgen.

Sonstige Anmerkungen oder Hinweise:
- die Rolle erfüllte das Gesuch nach einem Müller für Port Geneve
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Registriert: 01. Mai 2013

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