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Mikail Fisher

Zur Übernahme freigegebene Charaktere

Mikail Fisher

Beitragvon Schreiberling » Mittwoch 27. April 2016, 17:24

Persönliche Daten

Vollständiger Name:
- Mikail Fisher
- Dämon: verschiedene Länder, verschiedene Namen (Ba'al, Iškur, Hadad...)

Rasse:
- Dämon

Unterart:
- Luft - und (Un-)Wetterdämon

Geschlecht:
- männlich

Alter und ggf. Geburtsdatum, ggf. Geburtsort:
- Wirt: 82 (äußerlich etwa 25 und da er es nicht mehr weis würde er auch 25 sagen, wenn ihn jemand fragt. Er lebt seit 4 Jahren in Exile.)
- Dämon: über die Zeit ist das unwichtig geworden aber er ist um die 3200 Jahre alt, entstanden etwa 1200 v. Chr.

Herkunft:
- dem Dämon unbekanntwurde er etwa im Jahre 1200 v. Chr. in der aufstrebenden Stadt Ugarit geschaffen, die damals unter einem der schwersten Unwetter der Geschichte litt. Die Furcht der Menschen vor der Macht des Wetters ebenso wie die Hoffnung auf Besserung kanalisierten sich in ihm.

Gesinnung:
- chaotisch neutral

Familienstand:
- ledig

Fraktionszugehörigkeit:
- Armadale

Beruf oder Tätigkeit:
- Bauleitung Armadale (in Absprache mit McCarver)

Familienangehörige:
- auf Exile: keine
- zurück gelassene: keine
- tote: unbekannt


Aussehen

Größe:
- 1,83

Statur:
- schlank, athletisch
er ist kräftiger als er aussieht

Haut:
- eher blass

Haare:
- weiß (s. Vergangenheit) etwa schulterlang

Augenfarbe:
- violett (s. Vergangenheit)

Kleidung:
- bequeme dunkle Lederhosen und -stiefel, ein weites weißes Leinenhemd und einen leichten schwarzen Mantel, falls es dafür nicht zu warm ist.

Besondere äußerliche Merkmale:
- auch wenn es windstill ist bewegen sich seine Haare leicht, als ob sie von einer leichten Brise erfasst würden. Teilweise auch wenn er sich drinnen aufhält
- er hat an den Armen leichte rötliche wie ein Blitz geästelte Narben von den Verbrennungen, die er erleidet, wenn er einen Blitzschlag zu oft einsetzt (Entstehung der Narben s. Vergangenheit)

Ausrüstung:
- seine Architekten-Werkzeuge und Berechnungsinstrumente
- (bei der Arbeit) eine kleine Tasche mit weiterem Werkzeug, sowie etwas Modelliermasse und Wasser

Wertgegenstände:
- seine Architekten-Werkzeuge und Berechnungsinstrumente, die in Exile nicht leicht zu ersetzen wären


Charakter

Charaktereigenschaften und -merkmale:
Konnte man vor dem Übergang nach Exile noch von Dämon und Wirt im gesonderten sprechen, so ist das seit Mikails Ankunft auf Exile nicht mehr ohne weiteres möglich, da beim Übergang die beiden Persönlichkeiten etwas durcheinander gewürfelt wurden und sich bisher noch nicht entwirren konnten. Das sorgt neben manchmal etwas seltsamen Stimmungsschwankungen und anscheinend plötzlich auftretenden Meinungsänderungen bzw. Charakteränderungen dafür, dass er hin und wieder etwas seltsam und exzentrisch wirkt und auch unhöflich ist.
Beispiel hierfür:
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Er saß ein einer Ecke des Schankraumes an einem Tisch und genoss sein Bier. Nach einem großen Schluck lehnte er sich entspannt zurück und seufzte. Es war heiß gewesen heute, sehr heiß. Und auch jetzt, da es langsam Nacht und kühler wurde war es noch immer recht warm. Obwohl er eigentlich solche extrem heißen Tage nicht mochte, konnte das heute seine Laune nicht trüben. Er war quasi befördert worden. Naja... zumindest war ein kleiner Aufgabenbereich des neuen Bauprojekts unter seine Verantwortung gestellt worden, aber das war schon ein großer Schritt wenn man bedachte, dass er noch nicht lange hier in Exile, wie sie es nannten, bzw. Armadale, wenn man sich auf das Dorf in dem er wohnte beschränkte.
Er hatte gar nicht bemerkt, dass er die Augen geschlossen hatte, doch als er schwere Schritte an seinen Tisch treten hörte öffnete er sie wieder. Einer der Arbeiter, die Ihm auf der Baustelle unterstellt waren und zwei seiner Freunde waren an Mikails Tisch getreten und beäugten ihn nicht gerade wohlwollend. Mikail setzte sich aufrechter hin und musterte seine Gegenüber aufmerksam. Sie waren betrunken, alle drei und demnach zu urteilen, wie sie "standen" falls man das so nennen konnte sogar sturzbetrunken.
"Ich arbeite nicht mit so einen Hänfling wie dich, der noch die Windeln gewechselt bekommt, nicht.", sagte er. Er war breit und kräftig gebaut und sogar noch ein Stück größer als Mikail, der, wenn auch schlank selbst nicht gerade klein war. Einen Moment lang war Miakil beeindruckt, dass er so betrunken, wie er war noch einen ganzen Satz halbwegs richtig raus bekommen hat, auch wenn das letzte nicht wohl etwas übertrieben war. Einen Augenblick überlegte er, was er darauf antworten sollte. "Das macht gar nichts, denn du arbeitest auch nicht mit mir, sondern für mich.", sagte Miakil und saß kurz danach fassungslos da. Was war da in ihn gefahren? Wo war sein Entschluss das ganze diplomatisch zu regeln hingekommen? Er saß zu dem großen bulligen Mann, der vor ihm aufragte und langsam dunkelrot anlief. Täuschte Mikail sich, oder war es in der Wirtstube tatsächlich deutlich leiser geworden. Ein tiefes knurren lenkte seine Aufmerksamkeit zurück zu dem Mann, der aussah wie ein Vulkan kurz vor der Eruption.
"Das lass ich mir nicht sagen, du sagst mir überhaupt nix auch nicht morgen oder sonst wann.", dröhnte der Mann und spätestens jetzt war sich Mikail sicher, dass der ganze Raum ihnen zuhörte. Er atmete kurz durch und setzte an die Situation zu retten: "Wie passend weil ich nicht mit betrunkenen Idioten diskutiere. Sie ziehen einen auf ihr Niveau runter und schlagen einen dann durch Erfahrung." Was um Himmels Willen tat er da? Noch während er das sagte hoffte er innständig, dass sein gegenüber zu betrunken war um die geistige Leistung zu vollbringen den Satz zu verstehen. Doch ein Blick in das Gesicht des Mannes sagte ihm, dass er sich entweder geirrt hatte oder der Mann zumindest am Tonfall erkannt hatte, dass Mikail auf keinen Fall die Situation gerettet hatte.
War es vorher im Raum leise gewesen, war es jetzt schlagartig still abgesehen von leisem Lachen der weniger betrunkenen Gäste, das jedoch schnell wieder erstickt wurde. Mikail war erstaunt, als das Gesicht des Mannes vom roten ins violette überwechselte, denn er hatte nicht gewusst, dass das möglich war. Um den Abend noch halbwegs zu retten fiel ihm jetzt nur ein mglichst viel Abstand zwischen sich und den mann zu bringen und zu hoffen, dass er morgen nüchtern und versöhnlicher sein würde. Also legte Mikail das Geld für sein Bier auf den Tisch und stand auf um die Gaststätte zu verlassen.

Oft weis er dann auch nicht genau warum er etwas bestimmtes gesagt oder getan hat (er weis aber noch dass er es getan hat, also nicht vergesslich und nicht Schizophren). Von seiner Vergangenheit in der alten Welt weis er nicht mehr besonders viel, einiges konnte er sich herleiten, anderes hat er einfach als gegeben hingenommen. Größtenteils ist Mikail aber ein recht angenehmer Geselle, der auch hilfsbereit sein kann.

Bezogen auf seine Arbeit ist er offen für jegliche konstruktive Kritik und andere Meinungen bzw. Wünsche, sofern diese nicht zu abwegig bzw. zu schwer/ sinnlos umzusetzen wären. Diejenigen die mit und für ihn Arbeiten empfinden ihn oft als guten Partner/ Chef, der aber auch durchgreifen kann, wenn die Arbeit in Verzug gerät oder unnötige Fehler gemacht werden.


Stärken:
- sowohl Dämon als auch Wirt haben bereits Berührungpunkte mit der Archtektur und dem Bauwesen, der Dämon aus Erfahrung und der Wirt aus einem Studium
- Zielstrebigkeit und Organisationstalent
- Kritikfähigkeit und Empathie
- künstlerisches und Handwerkliches Geschick für Konstruktionsskizen und Modelle
- seine Dämonischen Fähigkeiten
- recht guter Umgang mit seinem Schwert
- recht sportlich und kräftig

Schwächen:
- leicht Klaustrophobisch, vorallem in abgeschlossenen Räumen
- launisch, teilweise starke Stimmungsschwankungen
- schläft oft schlecht (hat Alpträume)
- sagt oft einfach was ihm in den Sinn kommt und ist dadurch auch mal unhöflich
- Rassetypische Schwächen des Dämon in ihm

Vorlieben:
- Gewitter und auch wenn nach einem Gewitter wieder die Sonne scheint
- große Räume, oder freier Himmel über sich
- Gebäude entwerfen
- Unabhängigkeit, Freiheit
- konstruktive Diskussionen und produktiver Meinungsaustausch

Abneigungen:
- enge geschlossene Räume
- lange Hitzewellen mit Dürren und Windstille
- Engel (auch wenn sich sein menschlicher Teil sich nicht erklären kann warum)
- Religion und "Im-Namen-Gottes-Handlungen"
- Fanatismus
- Bergwerksstollen zu bauen, auch wenn er es technisch gesehen kann und macht, wenn es verlangt wird
- Russen bzw. Osteuropäer
- Menschen, die Meinungen als Tatsachen darstellen

Fähigkeiten:
- als Baumeister: Aufgrund seines abgeschlossenen Studiums der Architektur und der großen Erfahrung des Dämons kann Mikail Räume optisch vergrößert und meist gut ausgeleuchtet bauen. Das verändert zwar nicht die tatsächliche Größe, oder anzahl der Fenster eines Raumes, allerdings wirken seine Räume auch wenn sie wirklich klein sein müssen nicht beklemmend. So kann er kleine und billig errichtete Häuser bauen, die aber trotzdem so behaglich wirken, wie ein größeres. (Auffallen würde das Platzproblem nur, wenn man aus einem größeren Haus in ein kleineres Haus mumziehen würde und sich wundert, warum der ganze Kram nicht mehr rein passt.:D) Seine errichteten Gebäude sind außerdem stabil gebaut was auf Exile auch wichtiger ist als besonders ansprechend von außen.

- Als Mensch (Seher): Hat machmal in seinen Träumen Visionen, kann aber nicht immer zuordnen, ob es sich dabei um eine tatsächliche Vision eines zukünftigen Ereignisses handelt, oder eine bisher noch vergesse Erinnerung an sein früheres Leben in der alten Welt.

- als Dämon:
- Krankheitsresistenz und gesteigerte Regeneration:
Art-typisch bedingt verfügt Mikail abgesehen von der Lebensspanne über die übliche Resistenz gegen Krankheiten und er regeneriert nach erlittenen Verletzungen schneller wieder.

- Wetter beeinflussen:
In einer sehr langwierigen und anstrengenden Prozedur kann Mikail das Wetter beeinflussen und so ein Gewitter/ Regen/ Wolken erzeugen bzw. beenden. Allerdings ist dafür ein Zeitraum von ca. 20-60 Minuten konzentrierter Arbeit notwendig und danach eine Regenerationsphase von ca. 3 Stunden. Je nachdem wie sehr das Wetter verändert wird können die Zeiten variieren. Einige wenige Wolken an seinem aktuellen Standort schafft er in etwa 20 Minuten ein wirkliches Gewitter mit "allem drum und dran" dementsprechend 60 Minuten. Während der Prozedur darf er nicht gestört werden, da er sonst scheitern könnte wodurch alle Fortschritte verloren gehen oder das Wetter zufällig verändert werden kann.

- Blitz einschlagen lassen:
Wie der Name schon sagt einen Blitz in einer gewählten Stelle (oder auch Person ;) ) einschlagen lassen. Das funktioniert nur, wenn es zumindest leicht bewölkt ist und nur unter freiem Himmel, also im Allgemeinen nicht in Gebäuden aller Art. Eine einmalige Anwendung erschöpft ihm etwa wie nach 5 Stockwerken Treppen hochlaufen. Bei wiederholter Anwendung in kurzer Zeit oder auf die Dauer(mehr als 5 mal am Tag oder 1-2 mal täglich eine ganze Woche über) schadet ihm das physisch durch strake Schmerzen, wie nach einer Verbrennung sowie entsprechenden sichtbaren Anzeichen auf seinen Armen (Verbrennungsähnliche, meist blitzförmige Spuren) und drohender Bewusstlosigkeit. Zu häufig angewandt kann das zumindest seinen Wirt gänzlich umbringen.
Bisher hat er den Blitzschlag in seiner Vergangenheit in der alten Welt ein einziges Mal innerhalb eines Gebäudes zustande gebracht, allerdings hat ihn dabei dieser eine Blitzschlag schon sehr erschöpft und für die charakteristischen Zeichen (Verbrennungen) an seinen Armen geführt, die sonst nur durch öftere Benutzung auftreten. Ob er das erneut bewerkstelligen kann und will hängt auch davon ab wie dementsprechend selbstzerstörerisch und ausweglos seine Situation ist. Unter normale Umständen würde er das nicht versuchen.

Auffälligkeiten:
- keine weiteren

Kampfstil:
Seine Kräfte setzt er nur in Notfällen ein. Ansonsten kämpft er wenn überhaupt nur im unbewaffneten Nahkampf, in dem er sich recht geschickt anstellt. Dabei vertraut er sowohl auf seine Schlagkraft, die man ihm nicht ansieht und die daher für den Gegner meist überraschend kommt, als auch auf seine Wendigkeit und Geschwindigkeit im Kampf. Wirklich kämpfen will er aber nicht, sondern er wehrt sich eigentlich nur wenn er angegriffen wird.

Ängste:
- eingesperrt sein
- den Verstand verlieren
- leichte Klaustrophobie (generelles Unwohlsein in kleinen Räumen mit z.B. niedriger Decke, keinen Fenstern etc.)

Ziele:
- sich ein Leben aufbauen
- Armadale ausbauen und die Verteidigungsanlagen befestigen

Meinung über die Wesen:
- Bis auf Engel ist ihm eigentlich alles Recht. Es geht ihm dabei weniger um die Art des Wesens als um das Wesen an sich.

Meinung über die Menschen:
- Grundsätzlich steht er ihnen aufgrund seiner Vergangenheit abgeneigter gegenüber als den Wesen, allerdings weis er auch und versucht sehr sein Handlen danach auszurichten, dass nicht alle Menschen von Grund auf Verdorben sind, so wie auch nicht alle Wesen unbedingt gut sind.


Vergangenheit:

Vergangenheit Ba'al:
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Vor ewigen Zeiten "geboren", kann sich der Dämon nicht mehr an die Umstände seiner Erschaffung erinnern. In längst vergangenen Zeiten hatte er sich einen Namen unter den Menschen verschiedenen Völker gemacht, die ihn teilweise fürchteten und teilweise verehrten, da er für sie sowohl Segen als auch Fluch bringen konnte und sich die Menschen, ob sie ihn nun verehrten oder verabscheuten, aufgrund seines launischen Naturells nie sicher sein konnten, was er nun für sie sein wird. Doch trotz der von ihm manchmal angerichteten Verwüstung wurde er in einigen Regionen wie ein Gott verehrt und die Menschen wagten es nur ehrfürchtig seinen Namen zu sprechen.

Doch die Zeit kam, als sich neue Volksgruppen einer neuen Denkungsart zuwanden, die sich weniger auf verschiedene mächtige Wesen verlegte, die für alle möglichen unerklärlichen Dinge verantwortlich sind, als auf ein noch mächtigere Wesen, das gleich alles zusammen für sich beanspruchte. Zu Beginn war er davon noch sehr beeindruckt und wollte denjenigen der die einfachen Menschen von solcher Macht überzeugen konnte kennen lernen, doch anscheinend existierte dieses Wesen nur in den Köpfen der Menschen und die wenigsten behaupteten tatsächlich etwas von der beschriebenen Macht gesehen zu haben. Anfangs hoffte er es würde vorübergehen und die alte Ordnung wiederkehren, in der die Menschen dem glaubten was sie sehen konnten, war es nun gut oder schlecht, doch musste er mit den Jahrzehnten und Jahrhunderten feststellen, dass es eher noch schlimmer wurde.

Die Anhänger dieser neuen Glaubensrichtungen wurden immer mehr und sie verlegten sich darauf das wirklich "greifbare" Mächtige und Übernatürliche zu meiden, fürchten und zu bekämpfen. Doch niemals hätte er sich träumen lassen, dass sie es wagen würden ihn herauszufordern. Doch genau das taten sie und er hatte nie verstanden wie diese an sich mickrigen Menschen es geschafft hatten ihn einzusperren. Die Jahrhunderte in denen er darüber nachgrübelte und nichts zu tun hatte waren die schlimmsten, die er sich vorstellen konnte. Wut kam in ihm auf. Wut gegenüber den Menschen, die in gebannt hatten, Wut gegenüber diesem Wesen, das sie Gott nannten, sei es nun existent oder nicht und Wut gegenüber sich selbst und seine Naivität den Menschen so unvorbereitet entgegen getreten zu sein. Doch mit der Zeit verging die Wut und zurück blieb nicht viel, das ihn daran erinnerte, dass er noch immer da war.


Vergangenheit Mikail: (optionaler Musterpostersatz :D)
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Mikail lag auf einem harten, kalten unbequemen Laborstuhl. Arme und Beine mit Manschetten an der Liege befestigt. Damit er sich nicht selbst verletzten kann, haben sie gesagt... sich selbst verletzen... warum sollte er das tun das war idiotisch natürlich würde er sich nicht selbst verletzen. Und dieses dämlich Gummi-Ding in seinem Mund war wirklich die Krönung.Unruhig rückte er ein wenig auf dem kalten Metall umher. Er hörte das monotone beinahe schrille Piepen einiger seltsamer Apparate um ihn herum. Natürlich würde er sich wenn er nicht gefesselt war verletzten, das wusste er, aber das lag ja auch daran, dass diese... Wissenschaftler oder Ärzte, die keinen dieser Namen verdienten ihn behandeln würden...

Seit er sich erinnern konnte war es so gewesen. Er hatte hier gelegen, viermal die Woche und hatte ihre "Behandlung", wie sie es nannten über sich ergehen lassen. Folter traf es seiner Meinung nach eher. Viermal die Woche kamen seine ganz persönlichen Stunden Folterkammer hier in diesem engen Raum mit kaum Licht auf dem Laborstuhl festgeschnallt mit dem Gummi-Ding im Mund. Wenn er so darüber nachdachte hatte er absolut keine Ahnung wie dieses Ding überhaupt genannt wurde. Und an den Tagen, an denen er nicht hier zur Behandlung musste gaben seine Foltermeister ihm genug zu tun, so dass er keine Zeit hatte weiter darüber nachzudenken. Überhaupt stellte er gerade fest, dass er eigentlich gar nichts wusste, auch wenn er jeden Tag irgendwelche Sachen lernte, die ihm teilweise ziemlich absurd vorkamen. Sie sagten, dass jeder normale Junge in seinem Alter dieses Zeug lernen musste, doch war er sich nicht sicher in wie weit er in dieser Sache den Wissenschaftlern vertrauen konnte und mal ehrlich wie normal konnte sein Leben schon sein?

Er konnte sich nicht vorstellen, dass sein Leben normal war. Normale Kinder hatten Eltern... nicht Foltermeister... Eltern bei diesem Gedanken durchzuckte ihn ein kurzer Stich. Warum hatte er eigentlich keine Eltern? Na gut wahrscheinlich hatte er welche gehabt... zumindest verfolgte ihm im Schlaf immer wieder das Bild von einer Frau, die sich über ihn beugte, im Prinzip genau so wie sich jetzt einer der Wissenschaftler über ihn beugte um einige Elektroden an seinem Kopf zu befestigen, und doch war das Bild der Frau so anders, so unendlich viel wärmer, als das des Wissenschaftlers. Sie war seine Mutter, das hatte er zumindest beschlossen. Sie musste einfach seine Mutter gewesen sein.Doch auch wenn dem so war blieb immernoch die Frage, die des Nachts an ihm nagte... warum war er hier und nicht bei ihr?

Der Wissenschaftler kontrollierte noch einmal ob die Elektroden richtig saßen und verschwand dann wieder aus Miakils Blickfeld. Mikail spürte wie sich sein Pulsschlag in Erwartung der folgenden Ereignisse beschleunigte und einige Apparate reagierten darauf indem sich ihr Piepintervall ebenfalls beschleunigte. Dann hörte er die Stimme, die bedeutete, dass seine 2 Stunden Folter soeben begannen. Wenn die anderen Wissenschaftler und Ärzte seine Foltermeister waren, dann war er der Teufel und dieser Raum war seine Hölle.

"Ich möchte dass du dich entspannst.", sagte der Mann mit dieser unangenehmen Stimme, die jedes Wort wie Kaugummi in die länge zog aber dann am Ende einfach ausspuckte. Gerne hätte er ihm entgegnet, dass er sich fragte wie er sich bitte entspannen sollte, wenn gleich die Behandlung beginnen würde, doch wusste er dass es nichts geändert hätte und außerdem konnte er mit dem Gummi-Ding in seinem Mund eh nicht sprechen.
"Konzentriere dich und sag mir dann was du siehst, Mikail", sagte der Mann, doch bei ihm klang Mikails Name eher wie Mäkehl, und erschien daraufhin in Mikails Blickfeld. Mikail warf dem Mann einen bösen Blick zu. Er mochte seinen Namen, aber nicht wenn dieser Mann ihn aussprach. Wieso war der überhaupt hier. Er kam ganz eindeutig aus Amerika und Mikail befand sich irgendwo,was sich UdSSR, oder eben kurz gesagt Nicht Amerika nannte... und nachdem wie einige andere seiner behandelnden Wissenschaftler über Dr. Kenway war er nicht gerade beliebt hier. Warum konnte er also nicht einfach wieder dorthin verschwinden wo er hergekommen war? Doch anscheinend war er inzwischen wohl irgendwie doch ein von der UdSSR bezahlter angeblich Sowjetischer Wissenschaftler. Irgendjemand hatte mal gesagt er nie wirklich Amerikaner gewesen und bis auf die grauenvolle Art zu Sprechen musste Mikail ihm Recht geben. Es war ncht zu merken.

"Bist du soweit, Mikail?", fragte Dr. Kenway, doch Mikail machte sich keine Illusionen, dass es irgendetwas ändern würde, wenn er jetzt schockiert den Kopf schüttelte... besser gesagt er wusste es, denn er hatte es schon versucht, genauso wie alles andere, was ihm eingefallen war. "Schön.", sagte Dr. Kenway darauf kalt und hatte, wie Mikail erwartet hatte, nicht mal geschaut, ob er auf die Frage reagiert hatte. Kenway nickte irgendwem hinter Mikaiol zu und er hörte noch ein leises Klacken, bevor sich sein Körperunter den Stormstößen verkrampfte. Wie Feuer und Eis zugleich flühlte es sich an, als seine Musklen durch den Strom zu zucken begannen und er sich in den Fesseln aufbäumte. Die schlichte Decke verschwamm immer wieder vor seinen Augen und dann war es vorbei. Mit gelangweiltem Gesicht nam Dr. Kenway ihm das Gummi-Ding aus dem Mund und bedachte den schwer atmenden, zitternden Jungen mit einem gefühlskalten Blick. "Was hast du gesehen Mikail?", fragte er als ob er nach dem Wetter fragte. Mikail lag da und kämpfte darum Atmen zu können. "Gar nichts.", sagte er wahrheitsgemäß, obwohl er wusste, dass auch das nichts daran ändern würde. "Wie Schade.", sagte Kenway und steckte ihm das Gummi-Ding wieder in den Mund und es ging von vorne los.

"Bitte...", keuchte Mikail. Er hatte vergessen wie lange die Behandlung schon ging er wollte nur dass es aufhörte. Tränen waren in seine Augen getreten und Schweiß rann an seinem Gesicht herunter. Irgendwo in seinem Kopf rief eine Stimme leise, dass er eigentlich nicht mehr hatte betteln wollen bei diesem Mann. Doch wurde sie übertönt von dröhnenden Kopfschmerzen und einer anderen Stimme die wesentlich lauter nach dem Ende der 2 Stunden schrie. "Was hast du gesehen, Mikail", fragte Kenway wieder und noch genauso emotionslos wie beim ersten Mal. "Gar nichts", sagte Mikail erschöpft kaum hörbar. Er wusste was kommen würde bereitete sich auf die Schmerzen vor und nahm all seine Kraft zusammen er würde das überstehen.

Der Schmerz kam, gnadenlos wie erwartet, doch auch die Bilder kamen... noch vor einem Augenblick gab es außer der langweilig grauen Decke nichts zu sehen und dann bestand sein Kopf nur noch aus einem Strudel verschiedenster Farben, Gefühle, Bilder und Empfindungen. Schneller als er es verarbeiten konnte prasselte die Vision auf ihn ein zeigte ihm Bilder, die keinen Sinn ergaben, Orte an denen er noch nie gewesen war und Menschen, die er nicht kannte. Als es vorbei war verharrte nur ein einziges der Bilder halbwegs klar vor seinen Augen. Er war in diesem Raum, doch nicht an die Liege gefesselt, sondern er stad frei daneben, die ganzen Apparate waren völlig zerstört gewesen. Am Boden lag regungslos mit vor Angst verzerrten Gesicht der Teufel Kenway und Mikail sah die offene Tür und den Lichtschein dahinter, der sein Leben für ihn bedeutete.

"Was hast du gesehen, Mikail?", kam wieder die tonlose Frage, die ihm gleichzeitig das Bild seiner Freiheit entriss. "Gar nichts.", sagte er und zum ersten mal hatte er gelogen und dem unausstehlichen, grausamen Mann nicht erzählt, was er gesehen hatte. Doch zum ersten Mal wünschte sich Mikail, dass die Wissenschaftler recht damit hatten, dass die Dinge die er machmal während der Behandlung sah nicht nur ein Produkt seine Fantasie waren. Zum ersten Mal seit langem hatte er wieder Hoffnung aus diesem Gefängnis zu entkommen.

Kurze Erklärung dazu:
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Auch wenn Mikail sich inzwischen nicht mehr daran erinnern kann, da beim Übergang sein Gedächtnis kräftig durcheinandergeraten ist (siehe nächstes Kapitel der Vergangenheit). Statt gefunden hat die beschriebene Situation im Jahre 1953 in einer geheimen Forschungseinrichtung der UdSSR, damals war Mikail 17 Jahre alt.

Bei den Experimenten ging es darum seine seherischen Fähigkeiten zu erforschen, die bei ihm schon in sehr jungen Jahren festgestellt wurden, als er mit etwa 4 Jahren seine Eltern unbedingt davon abhalten wollte ihre Verwandten mit dem Zug zu besuchen und sich weigerte mitzukommen, weil er gesehen hatte, dass der Zug entgleisen wird.
Seine Eltern fuhren trotzdem und brachten ihn bei einer Nachbarin zum Babysitten unter. Diese erzählte der Polizei nachdem seine Eltern bei dem Zugunglück, das tatsächlich stattfand, umkamen, dass er die ganze Zeit gerufen hätte sie würden streben weil der Zug entgleist. Von den meisten als gesteigerte Intuition und Vermischung von Realität und Traum abgetan, wollte ein versierter Wissenschaftler doch rausfinden, ob mehr dahinter steckte und verhinderte dass Miakil in einem Heim eine halbwegs normale Kindheit haben konnte indem er ihn in die Forschungseinrichtung steckt in der er sich seitdem befand.


Mikail und der Dämon:
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Wieder lag er auf der Liege und starrte sinnlos an die Decke. In seinem Kopf hämmerte es und kalter Schweis stand ihm auf der Stirn. Er befand sich mitten in der Behandlung und wieder hatte er vergessen wie lange er hier schon lag. Hatte er sich sonst immer an jenes Bild geklammert, das er vor nun beinahe 8 Jahren zum ersten Mal und seitdem noch 3 weitere Male bei einer solchen Behandlung gesehen hatte, konnte er sich heute nicht mehr damit trösten, dass es schon noch zur Wirklichkeit werden würde. Dass er dieses Leben, das keines war jemals hinter sich lassen würde. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit drohten ihn zu übermannen, die sich jedoch jäh in Wut und Hass den Wissenschaftlern gegenüber wandelte, als erneut der Schmerz durch seinen Körper zuckte.

Die Decke über ihm verschwamm vor seinen Augen und wieder brachen Bilder über ihn herein. Wieder wurde er in den Strudel aus Farben, Emotionen und Geräuschen hineingezogen, der je älter er wurde, oder je länger er dieser weider kehrenden Folter ausgesetzt war immer häufiger zum Vorschein zu kommen schien. Doch diesmal konnte er fasst kein einziges der Bilder erkennen, sie schienen noch verschwommener als sonst, überlagert von seiner Wut und dem Wunsch in ihm seine Peiniger mögen für das was sie ihm antaten bestraft werden. Der Schmerz den er empfand trat in den Hintergrund und die Wut brach wie ein gewaltiger Sturm aus ihm heraus. Er schrie, er wusste nicht warum und wie lange schon aber, er schrie und die Bilder die er sah veränderten sich. Sie wurden klarer und schärfer, sogar klarer als jemals zu vor. Er blickte wie von oben auf den Raum in dem er sich befand herab, sah sich auf der Liege liegen, durchgeschüttelt von der Behandlung.

Die Geräte piepten immer schneller, bis sie sich zu einem schrillen und misstönenden Crescendo steigerten bevor sie plötzlich alle keinen Ton mehr machten, doch schien es dadurch im Raum nicht leiser geworden zu sein Funken stoben aus den Geräten und der Teufel höchstpersönlich stand da wie in Panik und sah sich hektisch um. Er rief irgendetwas, doch schien niemand der Wissenschaftler, die in den Raum stürmten ihn zu verstehen. Allein für diese Vision, diese Hilflosigkeit seiner Foltermeister zu sehen lohnte es sich schon fast das zu ertragen, fand Mikail. Die Vision dauerte an ungewöhnlich lange diesmal und er sah wie die Wissenschaftler auf die Geräte und Apparate schauten und dann hektisch winkend den Raum verliesen, während Mikail noch immer auf der Liege durchgeschüttelt wurde und Dr. Kenway anscheinend zunehmend fassungslos daneben stand. Der Schmerz den Mikail bei der Vision empfand steigerte sich noch weiter, falls es überhaupt möglich war und die Vision endete abrupt ein einem hellen weißen Licht.

Langsam kam Mikail zu Bewusstsein. In seinem Rücken spürte er noch immer das kalte Metall der Laborliege und fragte sich kurz warum das so war. Die Behandlung hätte doch vorbei sein sollen. Oder zumindest wurde sie sonst abgebrochen, wenn er das Bewusstsein verloren hatte, warum also nicht diesmal. Die Augen geschlossen und den Schmerz, der dumpf durch seinen Körper pochte ignorierend, wartete Mikail auf die verhasste Stimme und ihre wie immer gelangweilt klingende Frage "Was hast du gesehen, Mikail?", doch es blieb still... warum? Hatten sie ihn hier liegen lassen und wollten die Behandlung fortsetzen sobald er wach wurde? Diesen Gefallen würde er ihnen nicht tun, zumindest nicht so bald entschied er und hielt die Augen geschlossen. Er fühlte sich einerseits miserabel, sogar noch schlimmer als sonst, völlig erschöpft und auch die Schmerzen schienen diesmal gefallen daran gefunden zu haben zu bleiben und ihn weiter zu quälen, doch andererseits breitete sich in seinem Inneren ein unerklärliches Hochgefühl aus. Es fühlte sich fremd an und doch hatte er das Gefühl als ob es dort hin gehörte. Ein seltsames knisterndes Geräusch veranlasste ihn dann doch dazu seine Augen zu öffnen.

Es war dunkel im Laborraum. Die Deckenbeleuchtung war offensichtlich abgeschaltet worden. Was sollte das? Wollten sie ihn hier bis morgen liegen lassen? Er überlegte nach den Wissenschaftlern zu rufen, doch das Knistern ertönte erneut begleitet von einem kleinen Funkenregen von einem der Apparate neben ihm. Was war hier los? Mikail drehte ein wenig den Kopf und sah zu Tür, die einen Spalt breit offen stand und durch die ein Lichtschimmer herein fiel. Gut. Wenn die Tür offen war, würde ihn doch hoffentlich jemand rufen hören, entschied er und holte Luft. Ein kurzer schmerzhafter Stich fuhr durch seinen Kopf und Mikail kniff die Augen zusammen und hob die Hände und presste sie an seine Schläfen um den Schmerz zu vertreiben. Moment? Er hob seine Hände? Mikail öffnete die Augen wieder und starrte auf seine Hände. Er war nicht gefesselt. Was war hier los? Er setzte sich auf und sah, dass auch die anderen Fesseln verschwunden waren. Die Manschetten hingen etwas formlos an den Seiten der Liege herunter. Er spürte ein etwas unangenehmes Kribbeln in den Armen und richtete seine Aufmerksamkeit darauf. Was zum? Seine Arme zierte ein ungewöhnliches Muster, das ihn an einen Blitz bei einem Gewitter erinnerte, der bei seinen Schultern begann und in seine Hände auslief. In feinen roten Linien zeichnete sich das Muster gegen seine sonst blasse Haut ab. Vorsichtig berührte er seinen ARm mit der Hand und zuckte zusammen. Seine Haut war heiß und tat bei der kleinsten Berührung weh.

Wieder ertönte das Knistern begleitet von einem Funkenschauer und Mikail sah sich erneut in dem Laborraum um. Was war hier passiert? Seine Augen hatten sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt und Mikail konnte erkennen, dass die meisten Apparate schief in ihren Halterungen hingen und einige Halterungen auch leer waren. Da die Tür offen war entschied er sich dazu nicht zu rufen, sondern selbst zu gehen und den nächsten Wissenschaftler den er traf zu fragen was passiert war. Er schwang die Beine von der Liege und lies sich langsam auf den Boden gleiten. Er hörte ein leises Knirschen und spürte einen leichten Schmerz an seinen Füßen. Er setzte sich zurück auf die Liege und versuchte im schummrigen Licht zu erkennen auf was er getreten war. Der Boden schien von Glasscherben übersät zu sein. Na toll. Und er war natürlich barfuß. Erneut stand er auf und versuchte so wenig wie möglich in Glas zu treten und so schnell wie möglich zur Tür zu kommen, als sein Fuß an etwas hängen bleib und er auf etwas unförmiges, aber weitgehend weiches fiel. Was war das? Er rollte sich zur seite von dem Ding runter und versuchte es zu erkennen. Ein Lichtstrahl von der Tür fiel vor ihn und auf das vor Angst und Grauen verzerrte starre Gesicht von Dr. Kenway. Hastig robbte Mikail auf Händen und Füßen weg von dem offensichtlich Toten zurück zur Laborliege.

Heute ist der Tag. Hallte eine Stimme durch seinen Kopf. Heute war der Tag seiner Vision, überkam es ihn, doch die Stimme beunruhigte ihn etwas. Das war nicht das selbe, wie wenn man sich selbst in Gedanken sprechen hörte. Diese Stimme war fremd, dunkel und mächtig. Sie rollte durch seinen Geist wie ein Orkan und wischte seine kläglichen Gedanken beseite wie lästigen Staub. Heute ist der Tag... der erste Tag vom Rest der Ewigkeit.

Mikail rannte durch die Gänge des Forschungsgebäudes, das einzige Licht fiel durch die hohen Fenster ein, denn die Beleuchtung schien nicht nur im Behandlungsraum ausgefallen zu sein. Er rannte durch die Gänge und bog um Ecken ohne zu wissen wohin er wollte, oder warum er rannte, er wollte einfach nur weg aus dem Raum mit dem toten Dr. Kenway, und weit weg von allem hier. Plötzlich stand er vor seinem Raum, dem Raum in dem er schlief und seine Zeit verbrachte, wenn es sonst nichts gab, was er machen musste. Vor beinahe 8 Jahren als die Vision von diesem Tag ihn das erste mal überkommen hatte, hatte er voller Vorfreude einen Beutel gepackt mit allen möglichen Sachen, die er (nach der Meinung seines 17-jährigen Selbst) brauchen würde, sollte er tatsächlich von hier weg kommen. Abgelenkt überprüfte er mehr schlecht als Recht den Inhalt der Tasche, bevor er sie schulterte und den Raum wieder verlies. Eine einzige Sache galt es noch zu machen, bevor er diesem Ort für immer den Rücken kehren würde. Er hatte gehört wie einige Wissenschaftler darüber sprachen. Etwas dass sie Pass nannten und das sie wohl für den Fall einer unangekündigten Überprüfung der Einrichtung angefertigt hatten. Angeblich sollte das irgendetwas zu ihm sein und daher hoffte er es würde auch ihm nützen, wenn er dieses Labor verließ. Wahrscheinlich befand es sich im Büro von Kenway und so lief Mikail los.

Im Büro angekommen durchwühlte er dessen Schreibtisch, schließlich würde Kenway die Ordnung nicht vermissen. Er fand eine Akte auf der sein Name stand und stopfte sie ungesehen in die Tasche zu den anderen Sachen. Er suchte noch weiter, aber fand sonst nichts mehr, dass ihm sinnvoll oder nützlich erschien, also verließ er das Büro. Dann wurde ihm klar, dass es ein viel dringenderes Problem gab. Wo geht es raus? In all den Jahren in denen er hier war hatte er unzählige Versuche unternommen auszubrechen, doch hatte er nie einen Ausgang gefunden. Ein Geräusch lies ihn herumfahren. Auch dem Raum neben dem Büro des Teufels kam ein leises pfeifendes Keuchen. Er schlich zu dem Raum und lugte um die Ecke, konnte aber außer einiger Verwüstung nicht erkennen. Er betrat den Raum und sah sich vorsichtig um. Er ging um ein Regal hinter dem er den Ursprung des Keuchens vermutete und stand einem seiner ehemaligen Foltermeister gegenüber, der jedoch jetzt, am Boden an ein Regal gelehnt sitzend gar nicht mehr so furchteinflössend aussah. Sein Bein war unter einem weiteren der schweren Regale begraben und er hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Seite. Sie Kopf flog zu Mikail herum als der um die Ecke trat und in seinen Augen blitzte Angst auf. Verzweifelt mühte der Mann sich ab von Mikail weg zu rutschen, wurde aber von dem Regal daran gehindert. Sein Blick, wenn auch voller Angst, schien etwas getrübt vermutlich durch die Schmerzen seines höchst wahrscheinlich gebrochenen Beins und an seinem Gesicht klebte halb getrocknetes Blut von einer Platzwunde an seiner Stirn. "Bitte...", keuchte er und erinnerte Mikail dabei sehr an sich selbst, wie er auf der Liege lag und Dr. Kenway anflehte. Der Mann begann zu zittern und einige Tränen zogen eine Spur durch das rot auf seiner Wange. "Bitte nicht.", wimmerte der Mann und seine Brust hob sich deutlich unter seinem schweren Atmen. Fast hätte Mikail Mitleid gehabt mit dem Mann, auch wenn er nicht wusste wovor der sich fürchtete, doch machte ihn diese Erinnerung an sich selbst während der Behandlung auch wütend. "Wo ist der Ausgang?", fragte Mikail und seine Stimme klang anders als sonst. Viel stärker, sicherer und gefährlicher als er sie kannte. Und er fühlte wieder in sich dieses fremde Gefühl, als ob er nicht mehr ganz er selbst wäre.

Mikail verließ den Raum in dem der Mann noch immer unter dem Regal lag kurz darauf mit einer Schlüsselkarte und einer Wegbeschreibung. Er konnte dem Mann nicht helfen, das Regal war zu schwer. Und wenn er es sich recht überlegte wollte er dem Mann auch gar nicht helfen und hatte daher auch nicht mal versucht das Regal anzuheben. Er folgte dem ihm Beschriebenen Weg und gelangte zur Tür, deren Sichtfenster aus verdunkeltem Glas war. Und dann sah er warum der Mann Angst gehabt hatte. Er war ganz sicher er selbst, doch er sah nicht mehr so aus. Sein Gesicht hatte sich nicht verändert, die Form seiner Nase, seines Mundes, seines Gesichts im Allgemeinen, alles war so, wie er es kannte und doch wäre er beinahe vor seinem Spiegelbild erschrocken. Es war nicht nur, dass seine Haare ehemals schwarz jetzt eine eigentümliche weiße Farbe hatten, allerdings nicht so wie altes weißes Haar dünn und brüchig, sondern immer noch voll und jung und glänzend eben einfach nur weiß, sondern auch dass die ihm bis knapp zu den Schultern reichten und sich in einem geheimnisvollen Eigenleben zu bewegen schienen als hätte ein leichter Wind sie erfasst. Aber auch das war nicht im vergleich zu seinen Augen, die ihm erschrocken von der spiegelnden Oberfläche entgegen starrten. Sie waren von einem bizarren violett, und schienen im Halbdunkel zu funkeln.

Einige Zeit starrte Mikail sein Spiegelbild an, bevor er sich davon los riss und die Tür mit der Karte öffnete. Ein kalter Windstoß fuhr ihm entgegen, aber das war ihm egal. Vor ihm breitete sich eine sanfte Winterlandschaft aus, die nur unterbrochen war von den wenigen Gebäuden des Forschungskomplexes. Mikail sog die Eindrücke und den Geruch in sich auf. Endlich roch es einmal nicht klinisch sauber. Er bückte sich und befühlte mit seinen Händen den Schnee. Die Stimme in seinem Kopf meldete sich wieder kraftvoll beinahe unheimlich: Nie wieder wird jemand es wagen mich einzusperren!, und obwohl Mikail sich nicht sicher war, ob die Stimme ihm galt oder diesem neuen fremden Teil von ihm, überrollte ihn die Erkenntnis wie eine riesige Welle.

Er war frei.


Vor dem Übergang in der alten Welt
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Ungefähr 50 Jahre waren vergangen seit Mikail seinem Leben in der Forschungseinrichung den Rücken kehren konnte. Einige davon wie im Flug andere beinahe quälend langsam. Doch auch jetzt nach 50 Jahren wachte er oft nachts schweißgebadet auf und hätte schwören können wieder dort zu sein. Mehr zur Ablenkung als wirklich weil er etwas lernen wollte hatte er vor einiger Zeit angefangen verschiedene Studiengänge zur absolvieren. Seit kurzem lang auch ein Architektur Studium hinter ihm und Mikail musste sich eingestehen, dass es einer der besten gewesen war. Er überlegte sogar, ob er dabei bleiben sollte und versuchen sollte in einem Architekturbüro zu arbeiten. Irgendwie würde er schon an die sonstigen erforderlichen Unterlagen für eine Bewerbung kommen um den Beruf ausüben zu können. Doch leise meldetet sich in seinem Kopf immer wieder eine Stimme, die ihm sagte, dass er für eine solche Normalität nicht geschaffen war. Auch nach 50 Jahren fühlte er sich den meisten Menschen um sich herum nicht zugehörig. Die Sorgen seiner Studienkollegen schienen ihm oft so belanglos und lächerlich unwichtig, dass er sich oft fragte, ob sie jemals begreifen könnten was wirkliche Probleme sind.

Seine Studienkollegen gaben heute ein Abschlussfest für die Absolventen und Mikail hatte eher aus einer Unbedachtheit heraus zugestimmt zu kommen. Warum hatte er nicht nein gesagt? Doch jetzt war es zu spät und er war niemand, der in letzter Minute absagte oder einfach nicht erschien. Also machte er sich fertig und ging zu der Kneipe in der das Fest, das wohl eher ein Saufgelage werden würde stattfand. Er hatte vor längerem gelernt Alkohol in rauen Mengen zu trinken und zu vertragen was ihn vor abschätzigen Bemerkungen der anderen bewahrte, die mit zunehmendem Alkoholgehalt im Blut sich selbst in Lautstärke und unsinnigen Wettkampf Trinkspielchen selbst übertrafen. Wie immer hatte er seine violette Augenfarbe hinter Kontaktlinsen verborgen. Kontaktlinsen schienen ihm wie ein Geschenk der Welt an ihn, denn so hatten ihn nicht mehr alle angestarrt und in der heutigen Zeit in der grüne und blau Haare sowieso hoch im Kurs standen fielen seine weißen Haare kaum noch auf. Irgendwie hatte er sich immer dagegen gesträubt sie Färben zu lassen. Es war so, als wolle er sie auch als Andenken bewahren für das was ihm widerfahren war und für das was ihn gerettet hatte. Dieser andere Teil von ihm der manchmal mit ihm sprach und ihn drängte bestimmte Dinge zu tun oder zu lassen. Er sah sich um. Einige Leute waren schon da und winkten ihn gleich zu sich an den Tisch an dem sie zweifelsfrei schon mit den ersten Runden angefangen hatten. Es konnte eine lange Nacht werden.

"Auf dass wir alle einen Arbeitsplatz finden", sagte Tom, einer von Mikails Kommilitonen kichernd, während er sein Glas hoch erhoben leicht schwankend auf seinem Stuhl stand. "oder wem lieber ist auch das Geld auf der Straße", schloss er tiefgründig und leerte sein Glas. Die anderen brüllten vor Lachen und tranken auch eilig ihre Gläser aus. Mikail saß an der Ecke des Tischen und zeigte ein etwas abwesendes Lächeln, das er schon die meiste Zeit des Abends zur Schau trug.Tom stieg etwas wackelig von dem Stuhl runter und ging zu Mikail und klopfte diesem dann freundschaftlich auf die Schulter. "Vor allem Mikail hier müssen wir die Daumen drücken, damit die Personaler nicht immer Angst haben müssen, dass er nächstes Jahr in den Ruhestand wechselt." Erneut ertönte Gelächter. Ja die weißen Haare waren nicht mehr absolut ungewöhnlich, aber Grund für den ein oder anderen dummen Spruch waren sie alle Mal. Mikails Lächeln gefror ein wenig und er hatte Mühe es aufrecht zu erhalten.

In seinem Inneren rumorte er und der andere Teil von ihm schien wütend zu werden. Mikail trank sein Glas aus und stand dann auf um zu gehen. Hinter sich hörte er wie Tom einen weiteren Witz auf seine kosten riss und dafür das Gelächter der anderen erntete. Nein. Miakail würde wohl nie in einem einfachen Architekturbüro sitzen und sich Gedanken über Energieeffizienz bei der Wärmedämmung machen. Hier war nicht sein Platz und wenn er noch 5 Jahre hier bleibe. Er bezweifelte, dass er sich irgendwo zuhause fühlen würde. Er verließ die Bar un nahm die Kontaktlinsen heraus und lies sie achtlos auf die Straße fallen. Er sehnte sich nach einem Ort an dem er nicht ein Außenseiter war und an dem er so sein konnte wie er wirklich war und wollte ohne dass die Leute ihn deswegen schief ansahen oder Angst vor ihm hatten. Wobei er das Gefühl nicht los wurde, dass der andere Teil in ihm es durchaus angenehm fand, wenn die Leute Angst vor ihm hatten.

Er hatte von einer Möglichkeit gehört. Offenbar für Leute wie ihn, die wo anders hinwollten und bereit waren alles hinter sich zu lassen. Und das war er. Er hatte schon einmal mit nichts angefangen er konnte es wieder tun, dessen war er sich sicher. Doch er wusste nicht genau was er dafür tun musste, um dorthin zu gelangen um den sogenannten Übergang zu schaffen. Doch er nahm sich an diesem ABend fest vor es heraus zu finden und zu schaffen was immer es auch sein mochte, was getan werden musste.



Der Übergang nach Exile und auf Exile:
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Mikail kann sich an den Übergang als solchen nicht mehr wirklich erinnern, auch nicht besonders viel an die alte Welt. Er weis dass er zuletzt ein Architektur Studium abgeschlossen hatte... irgendwo. Er schätzt, dass er wohl 25 Jahre alt ist. Aber sonst sind es nur Bruchstücke, die hin und wieder, auch im noch so unpassendsten Moment auftauchen. Vor allem wenn er träumt, glaubt er einiges aus seiner Vergangenheit zu sehen, allerdings sind diese Träume teilweise so seltsam, oder schockierend, dass er lieber nicht zu genau darüber nachdenkt, wenn er wieder aufwacht. Seit er in Exile ist ist er zunehmend darum bemüht sein Studium anzuwenden und seine Gedächtnislücken zu füllen. Und vor allem herauszufinden, warum er manche Dinge mag, hasst oder sagt, ohne dass er sich bisher erklären kann warum.


Musterpost:

Out of Character

Plotidee:

Darf der Charakter weitergegeben werden, falls du aufhörst?

Zweitcharakter(e):

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