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[Magie] Magische Mutationen


[Magie] Magische Mutationen

Beitragvon Ese » Sonntag 10. Mai 2015, 15:42

Auszug aus den geheimen Krankenakten von Prof. Dr. E. M. Marne:

Versuch 11: Magische Mutation
Objekt 7: weiblich, 23 Jahre alt, schlechter gesundheitlicher Zustand, außerdem Grauer Starr
Ärztlicher Forschungsbericht v. Prof. Dr. Marne

Objekt 7, wie im folgenden beschrieben, wurde in früher Kindheit unfreiwillig Gegenstand magischer Versuche, die ihr physisches Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Es handelte sich dabei größtenteils um die Zufuhr von Substanzen die magische Moleküle* beeinhalteten.
Die verschiedenartige Kollision mit ihrem Organismus führte zu bleibenden Veränderungen in ihrem genetischen Erbmaterial. Genauer gesagt, haben die magischen Fremdkörper zu einer Mutation am codogenen Strang geführt, konkret: Zum Ausstausch von einzelnen, scheinbar zufälligen, Aminosäuresequenzen. Dabei wurden die Original-Sequenzen unwiderruflich gelöscht und und die magischen Moleküle formten eine scheinbar identische Kopie. Mit der Ausnahme, dass die Kopien nicht nur besser sind als das Original,sie sind perfekt. Einem Laien würde der Unterschied womöglich nicht auffallen, doch ein geschultes Auge merkt es sofort.
Diese Veränderung scheint Prozesse zu verstärken, die dadurch zu übernatürlicher Leistung im Stande sind. Dabei speisen diese Prozesse dadurch zu viel Energie aus den natürlichen Reserven des Körpers. Folgen sind absehbar: Es führt frühzeitig zu einem physischen Verfall des Objekts. In diesem Falle, kam die Patientin mit folgenden Beschwerden; Rheumatische Beschwerden, Rückenschmerzen, Immunschwäche, Bluthochdruck, Ausfallen der Regelblutung und Hitzewallungen. Unter normalen Umständen hätte jeder vernünftige Arzt Altersbeschwerden diagnostiziert, jedoch nicht bei einer 24-jährigen. Ich stellte also verschiedene Untersuchungen an und fand bald heraus, dass sich zwar äußerlich die Patientin im Alter von 24-26 Jahren befand, ihr physischer Zustand sich jedoch mit der einer 45-jährigen vergleichen lässt.

Die einzige Erklärung, die ich für dieses Phänomen habe ist, dass magische Wesen über einen größeren oder unterstützenden Energiepool verfügen, aus dem die Magie gespeist wird. Das Prinzip ist ähnlich dem eines vampirischen Organismus: Um zu Überleben benötigt jedes Lebewesen Energie. Der tote Körper eines Vampirs zieht seine Energiereserven aus menschlichem Blut. Davon inspiriert, versuchte ich also eine alternative Behandlungsmethode und verabreichte dem Patienten menschliche und magische Blutkonserven.
Objekt 7 zeigte, zugegebenermaßen überraschend, positive Reaktionen auf das trinken von magischem Blut. Ich verabreichte ihr daraufhin in einem regelmäßigen Abstand 250 ml Blut eines magisch begabten Wesens (Objekt 4, Wassermagier) und linderte damit schon nach drei Tagen ihre rheumatischen Beschwerden, ihren Bluthochdruck und sie bekam bald wieder ihre Menstruation. Erneute Tests ergaben, dass der Körper auf wundersame Weise um einige Jahre verjüngt wurde. Noch immer ist ihr Zustand zu schlecht für ihr Alter, jedoch zumindest ist es nun erträglicher.


Angehängt an die erste Seite ist eine zweite, die als Überschrift die Worte "Ärztliches Attest" tragen. Kenner würden sehen, dass die Glaubwürdigkeit dieses Papieres anzuzweifeln ist, da sie nicht von der Ärztekammer Elysias abgesegnet wurde. In diesem Dokument kann man Folgendes lesen:

Begläubigtes Attest an Celeste d'Larivey, geb. 01.05.1990, Straßburg

Als persönliche Ärztin möchte ich im Folgenden noch einmal daraufhin weisen, dass die Patientin in ihrer Kindheit für Menschenversuche missbraucht wurde. Dies geschah nicht in ihrem Einverständnis. Sie wurde somit Opfer einer gewaltätigen Straftat, für die sie nicht die Schuld trägt.
Die beschriebenen Folgesymptome sind also nicht als Gabe, sondern als außergewöhnliche Krankheit und Präzidenzfall zu behandeln. Ich rate unter diesen besondern Umständen zu einer angemessenen Behandlung, die bewiesenermaßen gute Resultate zeigt. Zwar scheint diese Krankheit unheilbar, jedoch ist es möglich die Symptome zu lindern.
Es wäre somit wie folgt zu handeln:
- jeden dritten Abend und bei Vollmond, wird der Patientin empfohlen eine Dosis von 250 ml Blut mit magischem Anteil zu trinken; nicht zu empfehlen ist Dämonenen-, Engels- oder Mischblut
- die Patientin sollte tagsüber ihre Augen bedecken, da das helle Licht einen Epileptik-artigen (in Ermangelung einer wissenschaftlichen Ausdrucks) Anfall hervorrufen kann
Reizüberflutung durch stark geschärfte Sinne ist zu vermeiden. Darum sollte die Patientin folgende Tätigkeiten umgehen:
- Tauchen
- das Aufhalten in Gebieten in denen eine durchschnittliche Lautstärke von über 100 dzb herrscht
- das Besuchen von Parfümeriegeschäften
- das Beiwohnen einer Feuerwerks-Darbietung
Desweiteren sollte folgendes beachtet werden:
- Bergsteigen kann, aufgrund des zu hohen Druckunterschiedes, zum Platzen der extrem labilen Trommelfelle führen
- Bei mangelnder Nährstoffversorgung, ist damit zu rechnen, dass sich der Verfallsprozess beschleunigt. In diesem Falle, sollte die verschriebene Dosierung erhöht werden. Dies kann zu Nebenwirkungen führen (Details nicht bekannt)
- Beim Verzehr von magisch mächtigem und magisch mischartigem*² Blut ist zu beachten, dass die Folgen unvorhersehbar sind. Schon der geringste Verzehr von Dämonenblut steigert die Fähigkeiten ins unmessbare und führt aufgrund von Reizüberflutung früher oder später zum implodieren des Kreislaufsystems und im schlimmsten Falle zu einem sofortigen Hirntot. Diese Symptome wurden bisher nur bei Tierversuchen beobachtet.

Unterzeichnet: Ese Mechthild Marne


Zuletzt liegt der Akte ein handschriftlich verfasstes Dokument bei, dass nicht den Anschein einer offiziellen Urkunde macht. Viel mehr scheinen es persönliche Skizzen zu sein:

Das Prinzip der "Magischen Quadrierung", funktioniert auf der Basis einer chemischen Mutation. Durch das Ersetzen von natürlichem Genmaterial durch magisches, werden die (scheinbar zufällig) beeinträchtigten Fähigkeiten zuerst auf das höchste Niveau gebracht, dass in der nichtmagischen Natur gefunden werden kann. Danach wird es durch das Mischen von natürlichen und magischen Energieketten verstärkt. Diese Verstärkung ist nicht mehr im Bereich des natürlich Möglichen*³ und es ist auch nicht messbar, wie stark die Fähigkeiten vervielfältigt werden. Darum wurde diesem Prozess der Name "unbestimmte magische Quadrierung von Fähigkeiten" gegeben.


Begriffserklärung:


Im Folgenden sind
* ergibt sich aus den Tagebüchern E.M.Marnes vom 27. Dezember 1997: Magische Moleküle beschreiben jene unbestimmbaren Fremdkörper, welche sich zwar im Blut eines magischen Wesens befinden (versch. Exp. mit Dichte und Zusammensetzung beweisen das), jedoch weder unter dem Mikroskop gesehen, noch vom Blut dieses Wesens getrennt werden können. Damit sind EIgenschaften und Verhalten dieser Moleküle vollkommen unbekannt. Prof. Dr. Marne vertritt sogar die Theorie, dass die Moleküle extrem flexibel und überlebensgfähig sind, weswegen sie sich an den Wirt anpassen und jedes Mal anders reagieren.
ergibt sich aus den Forschungsunterlagen der Versuche von Objekt 1-9: das Blut von magischen Wesen wurde von Marne in drei Kategorien unterteilt; "magisch mächtiges Blut": Das Blut von Engeln und manifestierten Dämonen, trägt den größten Anteil magischer Moleküle in der Substanz
"magisch neutrales Blut": oft von reinrassigen magischen Wesen (Gestaltwandler, Magier, Feenartige, Elfenartige), trägt einen mittleren Anteil magischer Moleküle
"magisch mischartiges Blut": Blut von Wesen, die entweder natürlichen Ursprungs oder natürlicher Wurzeln sind (Mischblüter, Besessene, Passagiere, Vampire), trägt den geringsten Anteil magischer Moleküle
*³ Im Text wurden oft die Begriffe "natürlich" und "magisch" gegeneinander gestellt. Damit soll nicht ausgedrückt werden, dass Magie nicht natürlich ist, um derartige Behauptungen aufzustellen fehlt uns die wissenschaftliche Basis. Der Begriff "natürlich" ergibt sich aus der Ermangelung eines besseren Wortes und beschreibt im Großen und Ganzen alles nichtmagische, dass in der alten Welt wissenschaftlich anerkannt und bewiesen wurde. Die Benutzung beider Begriffe dient nur der Verständlichkeit des Essays.
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