von Madun » Samstag 17. September 2016, 12:50
Während der Winter in eisigen Böen über das Land fegte, blieben auch die Uhren in Elysias nicht stehen.
Im Angesicht der immer stärker werdenden Bedrohung durch die Rebellen, verbündeten sich weltliche und die kirchliche Macht nach anfänglichen Auseinandersetzungen zu einer starken Front gegen all jene, die die Macht der Fürstin in Frage stellen. Patroullien, teilweise durch Ordensritter verstärkt, sind ein häufiges Bild auch als Reaktion auf das Eindringen einiger Rebellen in die Stadt zu Beginn des Jahres. Leider wurden im Februar 39 personelle Veränderungen in der Stadtwache notwendig; Juan Guerrero ist im Außeneinsatz im Gefecht gegen Wesen gefallen und wurde nachdem seine Mannschaft mit ansehen musste, wie er dem Tode nahe verschleppt wurde, für tot erklärt. Auf den Posten des Kommandanten folgt ihm Noa Levi.
Das neue Gesetz, welches es Menschen erlaubt, Wesen als Arbeitskräfte zu halten, wurde von der Bevölkerung in weiten Teilen gut angenommen. Seitdem die vorläufige Testphase beendet ist, geraten Wesen auch vermehrt in die Hände weniger wohlhabender oder renomierter Persönlichkeiten und werden mehr und mehr zum alltäglichen Anblick der Stadt.
Im Rahmen dessen erschlossen findige Tagelöhner und Sklavenhändler auch eine weitere Einkunftsquelle; regelmäßige Raubzüge in den unbesetzten Gebieten dienen dem Zweck Jungtiere und nicht-menschliche Kinder zu entführen, um diese gewinnbringend verkaufen zu können.
Port Geneves Begrenzungen sind daher besser bewacht denn je, sodass auch die fürstliche Garde oder die Stadtwache keinen direkten Angriff wagen, der lange Arm der Fürstin sich jedoch immer weiter in Richtung des Dorfes ausdehnt. Die Verbrüderung von den Bewohnern des Dorfes mit den Rebellen trägt zusätzlich zum Schutz bei. Es ist ein offenes Geheimnis, dass im Dorf mehr und mehr Rebellen ein festes Zuhause finden. Das verlassene Farmland zwischen Stadt und Dorf ist immer wieder Schauplatz von Auseinandersetzungen, viele Bauern sind (nicht zuletzt in Anbetracht der verschwundenen Kinder) geflohen und auf den Ländereien Cher Variés beginnt die Kultivierung des Ackerlandes. Alastair, der Teufel, ist häufig im Dorf zugegen und koordiniert Versorgung, Verteidigung und Vertrauensverhältnis mit Argusaugen. Kezaii ist seltener zugegen und soll sich angeblich mehrfach auch schon in Elysias aufgehalten haben. Zusätzlich wird mit an den Verteidigungsanlagen gebaut, wozu zeitweise Orks beim Dorf gesichtet wurden - die Palisaden sind fertig, Verteidigungsanlagen zur Meerseite hin sollen gebaut werden.
In Elysias haben Ciskai und Jerard für Aufregung gesorgt und die ganzen Wintermonate über ihr Spielchen mit Wache und Obrigkeit gespielt. Es fing um Neujahr an mit lustigen Parolen, Zetteln an den Anschlagtafeln, und steigerte sich zu 'anonymen' Drohungen, Einbrüchen in Institutionen, zB der Stadtwache, der Garde, Stadtschreiberei, die Verwaltung, wo manchmal Dokumente verschwanden und an anderer Stelle mit dem Symbol versehen wieder auftauchen. Je mehr Zeit vergeht, desto konkreter und tiefer ins Innerste reichend wurden die Übergriffe. Aktuell geht es so weit, dass offen Forderungen ausgesprochen werden, sowie Drohungen bei Nichterfüllen explizit gegen Mitglieder des Stadtrates und die Fürstin selbst anzugehen. Noch jedoch gibt es keine Opfer.
Das Wetter in diesem Frühjahr ist nach dem harten Winter angenehm mild, die Welt ergrünt und es verspricht ein erntereiches Jahr zu werden.